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unverschämt - Lesben und Schwule gestern und heute: 11.10.02-18.1.03

Eine Ausstellung der Homosexuellen Arbeitsgruppen Zürich HAZ sowie eines Teams von Schwulen und Lesben in Zusammenarbeit mit dem Präsidialdepartement der Stadt Zürich

Die Ausstellung entstand anlässlich des Jubiläums 30 HAZ Homosexuelle Arbeitsgruppen Zürich. Erstmals zeigen Schwule und Lesben in einer Ausstellung gemeinsam ihre Geschichte in der Schweiz ab 1836 bis heute. Die Ausstellung ist in verschiedenen Abschnitte gegliedert.

Der erste ist dem Pionier Heinrich Hössli aus Glarus gewidmet, der 1836 sein Werk "Eros" herauszugeben begann. Darin erklärt er erstmals überhaupt, dass Homosexualität eine Variante der Natur sei, welche darum weder als Sünde gebrandmarkt noch als krimineller Akt verfolgt oder als Krankheit behandelt werden könne.

Die beiden Lesben Anna Vock und Laura Thoma gründen in den 20er und 30er Jahren die ersten Gruppierungen von Homosexuellen und geben 1932 eine erste Zeitschrift "Freundschaftsbanner" heraus.

Nach 1938 übernehmen Männer unter der Führung von Karl Meier/Rolf diese Aktivitäten, woraus ab 1943 die legendäre Zeitschrift und Organisation "Der Kreis – Le Cercle – The Circle" entsteht, die ihre Tätigkeit 1967 einstellen muss.

Andere Teile zeigen die Schweiz als Insel auch für homosexuelle Männer wie Frauen, die den Verfolgungen durch die Nazis entkommen konnten und sich hier der "Geistigen Landesverteidigung" anschlossen. Die Schweiz blieb Insel auch nach dem Zweiten Weltkrieg, weil Homosexuelle in umliegenden Ländern bis Ende der 60er Jahre weiterhin verfolgt wurden.

Die Repression bei uns in den 60er Jahren und die Aids-Katastrophe in den 80er Jahren sind dunkle, aber für die weitere Entwicklung entscheidende Kapitel. Lesben sind von Aids nicht betroffen und erleben daher die Vertiefung ihrer bewussten Neuorientierung und ihres selbständigen Aufbruchs.

Ein wichtiger Abschnitt sind die 70er Jahre mit den Gründungen von verschiedensten neuen Lesben- und Frauengruppierungen und bereits ab 1968 neuen schwulen Organisationen, um gegen die Repression und für mehr Rechte und die eigene Emanzipation aktiv und öffentlich zu kämpfen.

Den Abschluss bildet das konstante Anwachsen einer breit gestreuten Vielfalt von Bewegungen, Vereinen, neuen Formen, gemeinsamen Beschäftigungen und eigenen Medien von den frühen 90er Jahren an bis heute: Die stolz sich nach aussen präsentierende "Regenbogenkultur" mit ihrem professionellen und gezielten Eintreten für gleiche Rechte und vollen Respekt.

Zur Ausstellung gehört ein interessantes Begleitprogramm mit Vorträgen, Lesungen, Kleintheater und anderen speziellen Veranstaltungen.

Homosexuelle Arbeitsgruppen Zürich HAZ
www.haz.ch

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