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Erneut Massaria-Krankheit an Platanen aufgetreten

Medienmitteilung

Beim jährlichen Winterschnitt der Schirmplatanen am Werdmühleplatz wurde bei einzelnen Bäumen die Massaria-Krankheit diagnostiziert. Grün Stadt Zürich verfolgt die weitere Entwicklung aufmerksam.

29. Januar 2008

Zurzeit wird in der ganzen Stadt der Winterschnitt an Strassenbäumen durchgeführt. Das Schnittgut dient als Material für die 6 000 Bürdeli, die am Sechseläuten für den Holzstoss zum Verbrennen des Böögg gebraucht werden. Anlässlich des Rückschnitts der Platanen am Werdmühleplatz stellten die Mitarbeitenden von Grün Stadt Zürich fest, dass bei einzelnen Bäumen die Massaria-Krankheit ausgebrochen ist.

Die Massaria-Krankheit grassierte bis vor einigen Jahren nur im Mittelmeerraum und in den südlichen USA. Nördlich der Alpen wurde sie das erste Mal 2003 in Deutschland beschrieben. Im Februar 2005 wurde der Pilz in Zürich nachgewiesen. Dass in Deutschland und der Schweiz die ersten Schäden nach dem heissen Sommer 2003 auftraten, wurde bisher damit erklärt, dass der Erreger durch eine trocken-heisse Witterung gefördert wird. Umso mehr überrascht der aktuelle Befund, war doch der vergangene Sommer eher kühl und nass.

Von der durch einen Schlauchpilz (Askomyzeten) verursachten Massaria-Krankheit sind vor allem schwachwüchsige, unterdrückt wachsende Äste in der unteren und inneren Krone von älteren Platanen betroffen. Die Krankheit führt rasch zu einer Zersetzung des Holzes. Stark geschädigte Äste sind akut bruchgefährdet und bilden ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Frisch abgestorbene Bereiche sind an der rötlich gefärbten Rinde auf der Astoberseite erkennbar, die sich später schwarz verfärbt. Weil diese vom Boden aus nicht einsehbar ist, wird die Massaria-Krankheit oft erst spät, bzw. meistens anlässlich von Baumpflegemassnahmen entdeckt. Die Kontrolle ist aufwändig. Nur beim Hinaufsteigen in die Baumkrone zeigt sich das ganze Ausmass des Befalls. Aufgrund der starken Sporenentwicklung des Pilzes und des damit einhergehenden hohen Infektionsdrucks ist damit zu rechnen, dass die Massaria-Krankheit sich weiter ausbreiten und auch an anderen Standorten auftreten wird. Die Platane ist der häufigste Strassenbaum in Zürich. Knapp 1800 Exemplare finden sich über die ganze Stadt verteilt.

Langfristige Erfahrungen mit der Massaria-Krankheit und deren Bekämpfung fehlen bisher. Grün Stadt Zürich entfernt befallene Äste umgehend und führt das Material anschliessend ins Kehrichtheizkraftwerk Hagenholz. Bis jetzt sind keine Fälle bekannt, bei denen Platanen durch die Erkrankung abgestorben sind. Die Auslichtung der Krone kann jedoch zu einer Veränderung des Habitus – der charakteristischen Gestalt der Bäume – führen und damit das Gesamtbild eines Platzes oder einer Allee beeinträchtigen. Grün Stadt Zürich verfolgt die weitere Entwicklung aufmerksam und wird an neuralgischen Punkten vermehrt Kontrollen durchführen.