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13–17 Jahre

Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums

Benjamin Alire Sáenz

USA in den 80er-Jahren: Ari und Dante sind zwar verschieden, doch sie verbindet eine ganz besondere Freundschaft. Die Gefühle zueinander können sie zu Beginn weder benennen noch zulassen. Doch sie lernen zu verstehen, dass sie nur gemeinsam die Geheimnisse der Welt ergründen können.

Aus dem Englischen von Brigitte Jakobeit.
Stuttgart: Thienemann 2014; 384 S.

Letztendlich sind wir dem Universum egal

David Levithan

A wacht jeden Morgen in einem anderen Körper auf: Mal ist er für einen Tag ein beliebter Baseballspieler, mal ein drogensüchtiger Junge, mal ein illegal in der USA lebendes Mädchen. Doch dann verliebt sich A in Rhiannon und versucht, sie jeden Tag in einem anderen Körper wieder zu treffen – und zu lieben.

Aus dem Englischen von Martina Tichy.
Frankfurt am Main: Fischer FJB 2014; 399 S.
Hörbuch: Argon 2014; 1CD, 497 Min.
Film: Ascot Elite Home Entertainment 2018; DVD/Blu-ray, 94 Min.

Bet empört sich

Christian Frascella

Bet, 17, eine starke Figur mit Zivilcourage, wohnt in Turin und begegnet täglich den Ungerechtigkeiten des Lebens. Sie bekommt mit, dass ihre Generation keine Chance auf dem Arbeitsmarkt hat, erfährt, dass sie für Männer Freiwild ist und von Lehrerinnen und Lehrern nicht ernstgenommen wird. Da entscheidet sich Bet, sich all diese Ungerechtigkeit in einer öffentlichen Aktion von der Seele zu schreien.

Aus dem Italienischen von Annette Kopetzki.
Frankfurt am Main: Frankfurter Verlagsanstalt 2015; 288 S.

Calpurnias (r)evolutionäre Erfindungen (Bd. 1)/Calpurnias faszinierende Forschungen (Bd. 2)

Jacqueline Kelly

Calpurnia wächst als einziges Mädchen unter lauter Brüdern um die Jahrhundertwende im Süden der USA auf. Statt zu stricken oder Klavier zu spielen,  streift sie lieber durch die Natur. Nur ihr Grossvater bestärkt sie in ihrer Begeisterung für die Naturwissenschaften. Calpurnia lernt, sich in einer männerbeherrschten Welt für sich und ihre Interessen einzusetzen.

Aus dem Englischen von Birgitt Kollmann.
München: Hanser 2013/2015; 336 S./320 S.
Taschenbuch: dtv Reihe Hanser 2015/2017.

Dass ich ich bin, ist genauso verrückt wie die Tatsache, dass du du bist

Todd Hasak-Lowy

Darren ist eigentlich genug damit beschäftigt herauszufinden, was Liebe und Sexualität für ihn bedeutet, als sein Vater ihm eröffnet, dass er schwul ist. Darren muss erst mal einfach weg, um all dies zu verarbeiten.

Aus dem Englischen von Karsten Singelmann.
Weinheim: Beltz & Gelberg 2016; 656 S.

Die Luna-Chroniken

Marissa Meyer

Die Hauptfiguren von Marissa Meyers Luna-Chroniken sind die Grimmschen Märchenheldinnen – jedoch als autonome, taffe junge Frauen. Sie leben als Cyborgs (Mensch-Maschinen-Hybride) in einer technologisierten Zukunft.

  • Wie Monde so silbern (Bd. 1)
  • Wie Blut so rot (Bd. 2)
  • Wie Sterne so golden (Bd. 3)
  • Wie Schnee so weiss  (Bd. 4)

Aus dem Englischen von Astrid Becker.
Hamburg: Carlsen 2013–2016; je 300–800 S.

Easygoing

Jenny Jägerfeld

In Joannas Leben geht sowieso gerade alles bergab, vor allem seit ihre Eltern sich das Geld für das dringend benötigte Ritalin nicht mehr leisten können. Und dann verliebt sich Joanna auch noch Hals über Kopf in die schöne Audrey …

Aus dem Schwedischen von Birgitta Kicherer.
München: Hanser 2016; 318 S.

Nur drei Worte. Love, Simon

Becky Albertalli

Simon und der Junge Blue schreiben sich regelmässig E-Mails, in denen sie die intimsten Dinge gestehen. Die beiden verlieben sich in einander, doch dann fällt eine E-Mail in die falschen Hände und Simons Welt steht plötzlich Kopf. Berührend erzählt mit einer guten Portion Humor.

Aus dem Englischen von Ingo Herzke.
Hamburg: Carlsen 2016; 344 S.
Hörbuch: Silberfisch 2016; 3 CDs; 236 Min.
Film «Love, Simon»: Twentieth Century Fox 2018; DVD/Blu-ray; 110 Min.

Unicorns don’t swim

Antje Wagner (Hrsg.)

Zwanzig Geschichten verschiedener Autorinnen und Autoren sind in dieser Anthologie versammelt. Sie alle erzählen aus verschiedenen Perspektiven gegen festgefahrene Genderbilder.

Berlin: Aviva 2016; 250 S.

Aufstieg und Fall des ausserordentlichen Simon Snow

Rainbow Rowell

Simon Snow ist der grösste und mächtigste Zauberer, den es je gab. Eine Fehlbesetzung? Sein Zimmergenosse Baz, der ein Vampir ist, würde ihn jedenfalls manchmal ganz gerne ein für alle Mal erledigen. Doch die beiden tun sich zusammen, um den Mörder von Baz‘ Mutter zu finden. Eine «queere» magische Heldengeschichte.

Aus dem Englischen von Brigitte Jakobeit.
München: dtv Reihe Hanser 2017; 528 S.

Die Königinnen der Würstchen

Clémentine Beauvais

Mireille, Astrid und Hakima werden auf Facebook zu den hässlichsten Mädchen der Schule erkürt. Spontan beschliessen sie mit dem Fahrrad nach Paris zu fahren. Der lustig-freche Roadtrip-Roman erzählt von drei Mädchen, die sich nicht von anderen definieren lassen.

Aus dem Französischen von Annette von der Weppen.
Hamburg: Carlsen 2017; 288 S.

Love oder Meine schönsten Beerdigungen

Jason Reynolds

Nach dem Tod seiner Mutter ringt der Jugendliche Matt mit dem Gefühl der Trauer. Durch den Job in einem Beerdigungsinstitut kann er an Trauerfeiern teilnehmen und so beobachten, wie andere Menschen damit umgehen. Die Liebe zu Love ermöglicht ihm, noch ganz andere Gefühlsregungen zu entdecken.

Aus dem Englischen von Klaus Fritz.
München: dtv Reihe Hanser 2017; 288 S.

Tanz der Tiefseequalle

Stefanie Höfler

Der übergewichtige Niko und die beliebte und hübsche Sera geben ein ungewöhnliches Paar ab. Nach einem Zwischenfall im Klassenlager fliehen sie vor dem Mobbing der Mitschülerinnen und Mitschüler und lernen von- und miteinander.

Weinheim: Beltz & Gelberg 2017; 189 S.

Unerschrocken 2

Pénélope Bagieu

Temple Grandin setzte sich als Tierdolmetscherin für das Wohl von Nutztieren ein. Betty Davis sorgte mit ihren Songtexten für Aufruhr. Katia Krafft war die erste Vulkanologin. 15 Porträts von aussergewöhnlichen Frauen in Comicform.

Unerschrocken 1 ist 2017 erschienen.
Aus dem Französischen von Heike Drescher und Claudia Sandberg.
Berlin: Reprodukt 2018; 168 S.

Väterland

Christophe Léon

Was wäre, wenn in einem rechtskonservativ regierten Frankreich der Zukunft alle Homosexuellen rosa Rauten tragen und in Ghettos wohnen müssten? Ein Gedankenexperiment, das zum Nachdenken anregt.

Aus dem Französischen von Rosemarie Griebel-Kruip.
München: Mixtvision 2017; 114 S.

Wie ein Himmel voller Seehunde

Sara Lövestam

Anna verbringt seit sie denken kann ihre Ferien auf der Schäreninsel Sländö. Als Louise mit ihrer Familie auf die Insel kommt, entspinnt sich zwischen den sehr unterschiedlichen Mädchen eine zarte, vorsichtige Liebe. Wird sie den Sommer überleben?

Aus dem Schwedischen von Stephanie Elisabeth Baur.
Reinbek: Rowohlt 2017; 256 S.

Weltgeschichte für junge Leserinnen

Kerstin Lücker/Ute Daensche. Mit Bildern von Linda Hüetlin

Wer kennt Wu Zetian, die als einzige Frau chinesische Kaiserin wurde? Oder Ada Lovelace, die das erste Computerprogramm schrieb? In diesem Buch sind die packenden Geschichten der vielen unbekannten Königinnen, Wissenschaftlerinnen oder Revolutionärinnen versammelt. Sie haben die Weltgeschichte bewegt. Entgegen dem Titel eignet sich das Buch für Jugendliche jeden Geschlechts.

Zürich: Kein & Aber 2017; 517 S.

Dieser wilde Ozean, den wir Leben nennen

Elisabeth Steinkellner

Zwei Teenager auf der Suche nach ihrem Ich – und nach einem Du, das sie  bedingungslos liebt, auch wenn sie selbst mit sich und ihrer Welt hadern. Das sind die Zutaten eines Adoleszenzromans, der die elementaren Fragen des Erwachsenwerdens aufgreift und zugleich ganz beiläufig auch die Vielfalt von Identität, Sexualität und Begehren.

Weinheim: Beltz & Gelberg 2018; 236 S.

Good Night Stories for Rebel Girls. 100 aussergewöhnliche Frauen

Elena Favilli/Francesca Cavallo

Von der Mathematikerin Ada Lovelace, die das erste Computerprogramm der Geschichte schrieb, bis zur Architektin Zaha Hadid, die als erste Frau den Pritzker-Architekturpreis erhielt: 100 inspirierende Geschichten über Frauen, die den Mut hatten, ihre Träume zu verfolgen.

Aus dem Englischen von Birgitt Kollmann.
München: Hanser 2018; 224 S.

How to be a girl. Stark, frei und ganz du selbst

Julia Korbik

Die Mischung aus Wegweiser und Ratgeber regt an, sich mit der Frage  auseinanderzusetzen, was es bedeutet, ein Mädchen zu sein. Das Buch befasst sich mit Geschlechterrollen, sozialen Normen und Schubladendenken und will Mädchen darin bestärken, für sich selbst einzustehen.

Stuttgart: Gabriel 2018; 160 S.

Mann Frau Mensch. Was macht mich aus?

Jörg Bernardy

Dieses Sachbuch setzt sich informativ und anregend mit den Themen Identität und Geschlechterzugehörigkeit auseinander. Ein besonderes Augenmerk wird auf den Einfluss der Gesellschaft gelegt. Denn wer oder was bestimmt eigentlich, ob jemand eine Frau oder ein Mann ist?

Weinheim: Beltz & Gelberg 2018; 160 S.

Moxie. Zeit, zurückzuschlagen

Jennifer Mathieu

Genug ist genug: Inspiriert vom Vorbild der «Riot Grrrls» will Vivian dem Sexismus und den sexuellen Übergriffen an ihrer Highschool ein Ende setzen. Sie startet eine Kampagne und erfährt trotz harschem Gegenwind viel Solidarität und Unterstützung. Ein aufrüttelnder Roman für eine neue feministische Generation.

Aus dem Englischen von Alice Jakubeit.
Zürich: Arctis 2018; 350 S.

Liccle Bit. Der Kleine aus Crongton

Alex Wheatle

Gewalt interessiert Bit wenig, viel lieber malt er. Aber einmal für Manjaros Gang einen Botendienst erledigen kann ja wohl nicht so schlimm sein? Eindringlich, aber humorvoll, schildert der Autor die schwierige Gratwanderung männlicher Jugendlicher in den Vororten zwischen der eigenen Moral und den Verlockungen der Kriminalität.

Aus dem Englischen von Conny Lösch.
München: Kunstmann 2018; 256 S.

Pirouetten

Tillie Walden

Zwölf Jahre lang hat Tillie Eiskunstlauf betrieben. Drill und rigide Schönheitsnormen setzen ihr aber immer mehr zu. Auch ist es alles andere als einfach, sich im konservativen Texas als lesbisch zu outen. Aber Tillie lernt in dieser starken autobiographischen Graphic Novel, zu ihren Gefühlen zu stehen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Aus dem Englischen von Sven Scheer. Handlettering von Olav Korth.
Berlin: Reprodukt 2018; 400 S.
Graphic Novel

Stories for Boys who dare to be different. Vom Mut, anders zu sein

Ben Brooks (Text)/Quinton Winter (Illustration)

Eine beeindruckende Geschichtensammlung (nicht nur für Jungs) über Persönlichkeiten, die sich auf unkonventionelle Weise einsetzten und damit die Welt ein Stück besser  machten. Die Kurzbiografien zeigen auf, dass es viele Wege gibt, um etwas zu bewirken.

Aus dem Englischen von Franca Fritz, Heinrich Koop, Bea Reiter, Anja Seelow und Ulrich Thiele.
Bindlach: Loewe 2018; 208 S.

Alles okay

Nina LaCour

Marin hat nach dem Tod ihres Grossvaters alle Brücken zu ihrem früheren Leben abgebrochen. Ihre beste Freundin und erste Liebe Mabel aber lässt nicht locker. Mit ihrer Hilfe schafft es Marin in diesem ebenso zarten wie kraftvollen Roman um Erinnerung und Identität, sich ihrem alten und damit auch ihrem neuen Leben zu stellen.

Aus dem Englischen von Sophie Zeitz.
München: Hanser 2019; 204 S.

Bus 57

Dashka Slater

Sasha identifiziert sich mit keinem Geschlecht, trägt gerne Hüte und lange Röcke. Einen dieser Röcke setzt der Afroamerikaner Richard in Brand. Im Stil einer  packenden Reportage erzählt der Roman rund um diese – wahre – Begebenheit von den Ausschlüssen, Vorurteilen und Barrieren, die (nicht nur) Jugendliche daran hindern, sich frei und glücklich zu entfalten.

Aus dem Englischen von Ann Lecker.
Bindlach: Loewe 2019; 391 S.

Boy oh Boy. 30 wahre Helden

Cliff Leek (Text)/Bene Rohlmann (Illustration)

Die beeindruckende, von profundem Wissen um Geschlechterdiskurse unterfütterte Porträt-Sammlung zeigt, dass Männlichkeit unendlich viele Gesichter hat und sich vor allem nicht durch Abgrenzung und Härte definieren muss: 30 Männer aus Gegenwart und Geschichte zeigen, wie wichtig Empathie, Kreativität, Solidarität und der Kampf für Vielfalt und Menschenrechte waren, sind und bleiben.

Aus dem Englischen von Angelika Leik.
München: Prestel 2019; 64 S.

Schamlos

Amina Bile/Sofia Nesrine Srour/Nancy Herz

Das von drei jungen, muslimischen norwegischen Feministinnen verfasste Sach-, Lese- und Gesprächsbuch setzt sich auf intensive und differenzierte Weise mit komplexen Fragen auseinander: Was bedeutet es, sich als junge Frau – ob mit oder ohne Hijab – gegen negative soziale und sexuelle Kontrolle zu behaupten und Autorin des eigenen Lebens zu sein?

Aus dem Norwegischen von Maike Dörries.
Stuttgart: Gabriel 2019; 168 S.

Totsch

Sunil Mann

Als «Totsch», als pummliger Trampel fühlt sich Lehrling Olaf. Heimlich beobachtet er Jannick. Der coole, beliebte Typ wird zum Ziel von Olafs Sehnsüchten, und die beiden Jugendlichen nähern sich einander an. Ist es Freundschaft oder Liebe? Action gibt es auf jeden Fall! Diese Erzählung in rhythmischer, alltagsnaher Sprache eignet sich auch für Leseungewohnte.

Werdenberg: da Bux 2019; 60 S.

Ada + Eva

Laura d’Arcangelo

In einem üppigen, paradiesischen Urwald begegnen sich – erst nur durch einen Feldstecher – zwei Frauen. In dieser textlosen, farbintensiven Bildergeschichte wird eine Annäherung zur Vertrautheit. Das grüne Paradies ermöglicht eine Freiheit, in der jede Form von Liebe und die Freude aneinander ganz selbstverständlich gelebt und genossen werden dürfen.

Zürich: SJW Schweizerisches Jugendschriftenwerk 2020; 36 S.

Anna der Indianer

Livia Anne Richard

Im Kindergarten spielt Anna mit den Buben im Quartier Indianer – als Winnetou, nicht als Squaw. Im Austauschjahr in den USA macht die Jugendliche sexuelle Erfahrungen mit beiden Geschlechtern und reift zur selbstbewussten Frau heran. Dieser Roman aus dem Erwachsenenregal über ein selbstbestimmtes Frauwerden fern von Konventionen eignet sich auch für interessierte Jugendliche.

Muri bei Bern: Cosmos 2020; 144 S.

Home Girl

Alex Wheatle

Die 14-jährige Naomi hat in ihrem Leben schon vieles erleben müssen. Wieder einmal ist sie auf dem Weg zu einer Pflegefamilie, von der sie nicht viel erwartet. Doch bei den Goldings fühlt sie sich richtig wohl – ob sie dort bleiben darf? Der Jugendroman erzählt differenziert und eindrücklich über ein Mädchen, das lernt, Hilfe anzunehmen und eigene Meinungen zu entwickeln.

Aus dem Englischen von Conny Lösch.
Berlin: Antje Kunstmann 2020; 280 S.

Mein Bruder heisst Jessica

John Boyne

Die Erklärung des 17-jährigen Jason, er sei trans, stürzt seine Familie in die Krise. Mitreissend schildert der jüngere Bruder Sam, wie dies ihn selbst und die auf die Politkarriere der Mutter fokussierten Eltern völlig überfordert. Es braucht viel, inklusive medialem Gewitter, bis die Familie Jason als Jessica akzeptiert und deren Mut und Souveränität anerkennt.

Aus dem Englischen von Adelheid Zöfel.
Frankfurt am Main: Fischer KJB 2020; 254 S.

Papierklavier

Elisabeth Steinkellner (Text)/Anna Gusella (Illustration)

Die 16-jährige Maia trägt fast allein die Verantwortung für ihre jüngeren Schwestern, jongliert Schule und Job neben dem üblichen Teenagerwahnsinn. Und das in einem Körper, der nicht in die gesellschaftliche Norm passen will. In ihrem Tagebuch notiert und zeichnet sie in aller Schnoddrigkeit und mit viel Witz ihre Sicht auf ihr Leben und das Frausein.

Weinheim: Beltz & Gelberg 2020; 140 S.

You don’t look gay

Julius Thesing

Eine Auseinandersetzung mit homophober Diskriminierung

Auf einer sehr persönlichen Ebene erzählt der Autor und Illustrator, wie Homophobie im Alltag aussehen kann, warum «War doch nur ein Witz!» nicht witzig ist und wieso ein Comingout gegenüber sich selbst, den Freundinnen und Freunden und erst gegenüber der Öffentlichkeit noch immer ein grosser Schritt ist. Anekdoten werden mit teils eindrücklichen Fakten und Zahlen ergänzt und mit Zitaten untermalt.

Münster: Bohem 2020; 96 S.

Young Rebels. 25 Jugendliche, die die Welt verändern!

Benjamin Knödler/Christine Knödler. Illustriert von Felicitas Horstschäfer

Das Buch präsentiert neben einzelnen historischen Personen vor allem Werdegang und Wirken von aktuellen jungen AktivistInnen, die mit ihrem Engagement für verschiedenste Aspekte sozialer Gerechtigkeit bewiesen haben, dass auch Jugendliche Handlungsmacht besitzen können. Die süffigen Kurzreportagen rufen dazu auf, selbst für eine bessere Welt einzutreten.

München: Hanser 2020; 192 S.
Hörbuch: Silberfisch 2020; 3 CDs, 219 Min.

Das Geheimnis meines Turbans. Als Junge verkleidet unter den Taliban

Nadia Ghulam / Agnès Rotger

Nadia ist achtjährig, als sie im Afghanistankrieg schwer verletzt wird. Um arbeiten und die Familie ernähren zu können, verkleidet sie sich einige Jahre später als Junge – und lebt fortan in der Angst, von den Taliban entdeckt zu werden. Eindringlich erzählt Nadia Ghulam aus ihrem Leben und beschreibt das Leiden während des Krieges ebenso wie die kulturellen Bräuche und Traditionen Afghanistans.

Aus dem Spanischen von Silke Kleemann.
München: cbj Verlag 2021; 352 S.

Feminism is for Everyone. Argumente für eine gleichberechtigte Gesellschaft

Fabienne Sand/Laura Hofmann/Felicia Ewert

Was ist Feminismus? Was bedeutet Intersektionalität? Wie ist Sexismus in der Gesellschaft verankert? Wie zeigt sich Transfeindlichkeit? Dieses informative Sachbuch vermittelt praxisnahes Grundlagenwissen und zeigt verschiedene gesellschaftliche Diskriminierungsformen auf. Die Liste weiterführender Quellen regt dazu an, die angesprochenen Themen zu vertiefen und selbst aktiv zu werden.

Hamburg: Dressler 2021; 80 S.

In all seinen Farben

George Lester

Als Robin eine Absage von der Schauspielschule erhält, weiss er nicht weiter. Der Besuch einer Drag-Show an seinem 18. Geburtstag eröffnet ihm eine neue Welt. Robin träumt davon, selbst aufzutreten. Eine queere Coming-of-Age-Geschichte, die nicht nur zeigt, wie viel Mut es braucht, zu sich selbst zu stehen, sondern auch einen Einblick in die faszinierende Drag-Szene bietet.

Aus dem Englischen von Elisa Valérie Thieme.
Köln: One 2021; 384 S.

Laura Dean und wie sie immer wieder mit mir Schluss macht

Mariko Tamaki (Text)/Rosemary Valero-O’Connell (Illustration)

Mehrfach hat Laura Dean bereits mit Freddy Schluss gemacht – und sich dann wieder gemeldet. Freddy leidet, doch erst eine neue Freundschaft und ein unerwarteter Rat geben ihr die Kraft, sich von Laura Dean zu lösen. Die ausdrucksstarken Zeichnungen verdeutlichen das Gefühlschaos der Protagonistin, die lernt, für sich selbst und die eigenen Gefühle einzustehen.

Aus dem Englischen von Annette von der Weppen.
Hamburg: Carlsen 2021; 304 S.

 

Love is for Losers … also echt nicht mein Ding

Wibke Brueggemann

Der fünfzehnjährigen Phoebe ist klar: Das Hormonchaos im Gehirn lässt Verliebte verrückt werden. Auf keinen Fall möchte sie, dass ihr das passiert – bis sie Emma kennenlernt. In humorvollen Tagebucheinträgen versucht Phoebe, ihre Gefühle zu verstehen, und macht sich ganz nebenbei Gedanken über Familie, Freundschaft und die weibliche Sexualität.

Aus dem Englischen von Michelle Landau.
München: dtv Junior 2021; 480 S.

Mut. Machen. Liebe.

Hansjörg Nessensohn

Beim Wandern durch Italien erfährt Paul Helmuts Geschichte: Helmut verliebte sich im Sommer 1957– zu einer Zeit, als schwul liebende Männer in Deutschland nach § 175 des deutschen Strafgesetzbuches verhaftet wurden. Vergangenheit und Gegenwart verbinden sich in diesem lebensnahen Jugendroman, in dem zwei Männer nach Verbundenheit und Akzeptanz suchen – und gegen Vorschriften und soziale Normen kämpfen.

Berlin: Ueberreuter 2021; 352 S.

Steinfrucht

Lee Lai

Für die Liebe von Rachel und Bron, einer trans Frau, ist es eine grosse Belastung, dass sie sich von ihren Familien nicht akzeptiert fühlen. Erst nach einer Trennung können sie zumindest die Bande zu ihren Geschwistern neu knüpfen – und auf beiden Seiten Vorurteile ausräumen. In einer dezenten, doch kraftvollen Bildsprache zeichnet diese Graphic Novel ein vielschichtiges Beziehungsporträt.

Aus dem Englischen von Henrieke Markert.
Berlin: avant-verlag 2021; 232 S.

Die Nelsons greifen nach den Sternen

Erin-Entrada Kelly

Delaware, 1986: Cash kommt in der Schule nicht mit, Fitch tickt regelmässig aus und ihre Schwester, Bird, versucht die Familie irgendwie zusammenzuhalten. Eine Lehrerin weckt Birds Begeisterung für die Raumfahrt und das Mädchen findet in der Astronautin der Challenger-Mission endlich ein Rollenmodell. Doch dann stürzt die Raumfähre ab… Eine leise Familiengeschichte über drei Geschwister, die sich selbst und einander finden müssen.

München: dtv Reihe Hanser 2022; 304 S.
Aus dem Englischen von Beate Schäfer.
Hörbuch: Silberfisch 2022; 253 Min.

Echt jetzt? 99 bescheuerte Lügen über Jungs, die du nicht glauben solltest

Felix Treder

«Jungs sind wild und aufgedreht», «Jungs lesen nicht», «Jungs können nicht mit Menschen», «Jungs schaffen das alleine» – alles gar nicht wahr! 99 Mythen über Männlichkeit knöpft sich dieses Sachbuch in cartoonhafter, ansprechender Gestaltung und kurzen, einleuchtenden Texten vor und bestärkt Jungen darin, ihre Persönlichkeit unabhängig von veralteten Vorurteilen zu leben.

Hamburg: Dressler 2022; 224 S.
Hörbuch: Oetinger Media; 283 Min.

Heartstopper

Alice Oseman

Seit 2016 zeichnet Jugendbuchautorin Alice Oseman die Romanze zweier britischer Schüler als Webcomic. In der Jungenschule muss Charlie als bekannter «Schwuler» einiges über sich ergehen lassen. Doch in Rugbyspieler Nick, seinem neuen Sitznachbarn, findet er einen Menschen, bei dem er sein darf, wie er ist. Nick geht es gleich, aber muss, soll, will er sich outen? Die zarte Liebesgeschichte mit LGBTIQ*-Cast wird als Graphic Novel gedruckt und von Netflix comicgetreu verfilmt.

Bindlach: Loewe Graphix 2022; 288-384 S. Bisher 4 Bände.
Aus dem Englischen von Vanessa Walder.
TV-Serie: Netflix 2022.

Shi Yu. Die Unbezwingbare

Davide Morosinotto. Mit Illustrationen von Rébecca Dautremer und Timo Kümmel.

Das Waisenmädchen Shi Yu wird im China des 19. Jahrhunderts von der Küchenmagd zur gefürchteten Piratenkapitänin, die sich mit perfektionierter Kampfkunst den Respekt ihrer Gegner  verschafft. Dieser hochspannende Abenteuerroman über eine aussergewöhnliche Protagonistin lehnt sich an die historische Figur der Zheng Yisao (1755–1844) an, die als Frau die chinesischen Meere beherrschte.

Thienemann 2022; 512 S.
Aus dem Italienischen von Cornelia Panzacchi.

Ey, hör mal!

Gulraiz Sharif

Mahmoud wohnt mit seiner pakistanischstämmigen Familie in einer Blocksiedlung am Rande von Oslo. In seinem Jugend-Slang ist er ein prägnanter Beobachter der gesellschaftlichen Realitäten Norwegens. Als sein kleiner Bruder ihm anvertraut, eigentlich ein Mädchen zu sein, ist er erst einmal überfordert: Die Toleranz, die in der Schule für diese Themen gelehrt wird, kann er in seiner Familie nicht erwarten. Ein witziger, frecher und dennoch tiefgründiger Einblick in das Leben zwischen zwei Kulturen.

Hamburg: Arctis 2022; 208 S.
Aus dem Norwegischen von Sarah Onkels und Meike Blatzheim.

Queergestreift. Alles über LGBTIQA+

Kathrin Köller (Text)/Irmela Schautz (Illustration)

LGBTIQA+: Was steckt hinter diesen Buchstaben? Fakten und Gedankenexperimente, Erklärungen zu historischen und gesellschaftlichen Zusammenhängen, Interviews mit LGBTIQA+-Menschen, Hinweise auf Netzwerke und Anlaufstellen [dis1] [EE2] und vieles mehr lassen in diesem äusserst sorgfältig recherchierten und gestalteten Buch keine Fragen rund um geschlechtliche und sexuelle Identität offen.

München: Hanser 2022; 288 S.

Future Fairy Tales. Geschichten aus einer anderen Welt

Holly-Jane Rahlens

Im Jahr 2440 soll dieses Buch erschienen sein – eine Sammlung von Texten aus der Zukunft, auf Basis der alten Grimm-Märchen. Da wird Rapunzel von Androiden bewacht und der Froschkönig ist ein Cyborg, «Sterntaler» ist ein Vlog einer Influencerin und «Aschenputtel» die Entstehungssaga einer Tech-Firma. Immer aber ist es ein kluges Spiel mit der Überlieferung, das auch unseren Blick auf die Welt, Rollenbilder und das vermeintlich Unverrückbare in Frage stellt.

Hamburg: Rotfuchs 2022; 272 S.
Aus dem Englischen von Christiane Steen.

Die Sonne, so strahlend und Schwarz

Chantal-Fleur Sandjon

In diesem kraftvollen, poetischen Versroman erzählt Nova, die eben mit ihrem kleinen Bruder und der Mutter weg vom gewalttätigen Stiefvater gezogen ist, wie sie sich im neuen Viertel in Berlin Hals über Kopf in Akoua verliebt. Es wird ihr nicht leichtgemacht, doch dank Liebe, Freundschaft und Solidarität findet Nova auch ihre eigene Stärke und ihr Selbstvertrauen als queere Schwarze Jugendliche. Ein Roman über Selbstermächtigung angesichts von Rassismus und Gewalt.

Stuttgart: Thienemann 2022; 384 S.

Gian kann nicht mehr

Karin Bachmann. Mit Illustrationen von Luigi Olivadoti.

«Du hast also keinen Bock, ja? Na toll! Meinst du etwa, wir hätten immer Bock?», ruft die Mutter aus, als Gian mal wieder den ganzen Nachmittag nichts erledigt hat und nur in seinem Essen rumstochert. Die Noten sacken ab, nichts interessiert ihn mehr. Seine Freundin Sarah macht sich Sorgen. Soll sie Hilfe holen? Auch wenn Gian dies nicht will? Abwechselnd aus der Perspektive von Sarah und Gian wird in dieser kurzen, gut lesbaren Geschichte das Thema der mentalen Gesundheit von Jungen behandelt.

Zürich: SJW 2023; 36 S.

Rot

Domee Shi (Regie)

Mit der Pubertät geschieht etwas Seltsames mit Mei Lee: Immer, wenn sie von ihren Gefühlen überwältigt wird, verwandelt sie sich in einen riesigen roten Panda. Etwas, was die Frauen ihrer Familie seit Generationen durch ein spezielles Ritual unterdrücken. Aber das Ritual soll ausgerechnet dann stattfinden, wenn Mei Lees Lieblingsband in der Stadt auftritt… Der Animationsfilm setzt sich humorvoll und klug mit Geschlechternormen, kultureller Identität und körperlicher Freiheit auseinander.

Pixar Animation Studios 2022. 100 Minuten. Verfügbar auf Disney+.

Bunte Fische überall

Kathrin Schrocke

Für ein Schulprojekt soll sich die Klasse der 13-jährigen Barnie in Zweiergruppen um lebensechte Babypuppen kümmern. Barnie ist glücklich, mit ihrem Schwarm Sergej das Elternsein zu üben, ihre zwei Väter begleiten die Aktion hingegen skeptisch. Das «Roboterbaby» sorgt für einige Turbulenzen und Konflikte, auch weil Sergej nicht einsieht, dass zwei Väter für Barnie ganz normal sind. Barneys Tagebuch über ihre Gefühle und Gedanken liest sich amüsant und leichtfüssig. 

München: Mixtvision 2023; 184 S. 

Smash the Patriarchy

Marta Breen (Text)/Jenny Jordahl (Ilustration)

Der Feminismus erlebt eine Blütezeit. Menschen auf der ganzen Welt möchten das Patriarchat stürzen. Aber was ist das überhaupt? Dieser freche Sachcomic rollt die Geschichte der Herrschaft der Männer auf. Witzig und oft überraschend stellen Autorin und Illustratorin Aussagen von Philosophen und «Genies» an den Pranger, die Frauen klein machen wollten, und stellen jene Frauen ins Rampenlicht, die früher und heute dagegen ankämpften.

Aus dem Norwegischen von Jonas David Gut. 
Basel: Helvetiq 2023; 96 S.

Kurz vor dem Rand

Eva Rottmann

Nach ihren Arbeitstagen hängt die Lernende Ari im Skate-Park mit ihren Freund*innen ab. Als Tom dort auftaucht und alle mit seinen Tricks begeistert, ist sie erst nur genervt. Doch nach und nach hegt Ari andere Gefühle für ihn. Soll sie enge Kleider anziehen und sich schminken, um ihm zu gefallen? Was passt zu ihr? Und steckt hinter Toms cooler Fassade mehr als er zeigen möchte? Ein vielschichtiger Jugendroman mit einer Hauptfigur, die ihre Weiblichkeit eigenständig definiert.

Berlin: Jacoby&Stuart 2023; 204 S.

Ich sage Hallo und dann NICHTS

Lily Axster

Immer ist Jecinta dazwischen – das mittlere Kind, durchschnittlich in der Schule. Dann wenigstens radikal nichts sein, sich keiner Kategorie zuordnen! Nun ist Jecinta J, trägt keine Markenkleider mehr, löscht alle Apps, ist weder Mädchen noch Junge noch non-binär. Da lernt J Leo kennen, die immer wieder wie ausgewechselt scheint, sich nicht an Erlebnisse des Vortages erinnern kann und unter den Stimmen in ihrem Kopf leidet. Immer wieder stellt der Jugendroman die Leitfrage: Was ist Identität?

Wien: Tyrolia 2023; 200 S.

Genauso, nur anders. Junge Frauen* erzählen vom Erwachsenwerden

Salome Müller/Andrea Arežina

Dieses eindrückliche Buch bietet ein Stimmungsbild der heutigen Generation junger Frauen*. 19 Gespräche mit 13- bis 19-Jährigen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz geben Einblick in ihre Ängste, Träume, Probleme und Lebensrealitäten. Jedes Gespräch und Kapitel fokussiert auf ein Thema: Verliebtsein, Menstruation, Geschlechtsidentität, politisches Engagement, häusliche Gewalt, Geld oder Leistungsdruck. Eine Infoseite kontextualisiert das Erzählte jeweils mit Fakten.

Zürich: Kein&Aber 2023; 192 S.

 

Das Summen unter der Haut

Stephan Lohse

Einunddreissig glückliche Tage lang kennt der 14-jährige Julle Alex, bis dieser so schnell wieder verschwindet, wie er aufgetaucht ist. In diesem Sommermonat, die die zwei Jungs im Freibad oder im Wald verbringen, spürt Julle, wie schön Verliebtsein ist. Trotz ihres Settings in den Siebzigerjahren ist diese Liebesgeschichte nicht von den Widerständen gegen Homosexualität in der Gesellschaft geprägt, sondern von Rollenvorbildern, Akzeptanz und Verständnis.

Berlin: Insel 2023; 176 S.

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