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Partizipation im Familienalltag

Pascal Spaar ist Vater dreier Kinder im Alter von sechs und vier Jahren und knapp einem Jahr, die alle im Kinderhaus Entlisberg – Hort und Kita – betreut werden. Pascal Spaar und seine Frau setzten in ihrem Familienalltag auf Partizipation. Wie sie das meistern und warum ihm das wichtig ist, erzählt er im Interview mit dem Geschäftsbereich Kinderbetreuung.

Interview: Oliver Bärtschi, Betreuungszentrum Kinderhaus Entlisberg, Symbolbild: Stadt Zürich (SEB), Anita Affentranger

Eine männliche Person hilft einem Kind einen Baum hochzuklettern.

Findest du wichtig, dass Kinder schon früh gewisse Dinge für sich selber entscheiden, auswählen und bei Familienangelegenheiten mitreden dürfen? 

Pascal: Ja, ich finde es wichtig, dass Kinder die «kleinen Sachen» mitbestimmen können. Wie zum Beispiel, was sie gerne essen möchten, Gurke oder eine Karotte, und wieviel sie davon essen wollen. Auch finde ich wichtig, dass die Kinder bei Ausflügen mitbestimmen können, ob es heute in die Badi oder doch in den Wald geht. Also, dass es in einem Rahmen ist, den sie nicht überfordert und der nicht total offen ist.

Was dürfen eure Kinder denn mitbestimmen?

Unsere Kinder dürfen mitbestimmen, was sie gerne anziehen möchten. Ausserdem können sie mitreden, wo wir hingehen, wenn wir über Ausflüge beraten und, sie dürfen auch mitbestimmen welches Buch erzählt wird. Da kann es jedoch schon manchmal vorkommen, dass es wegen der Altersunterschiede, zu Konflikten unter den Geschwistern kommt.

Mir ist wichtig, dass die Kinder die Konflikte selbst austragen können in einem geschützten Rahmen. Ich begleite sie und gebe ihnen Denkanstösse oder Ideen.

Wie handelt ihr solche aus?

Mir ist wichtig, dass die Kinder die Konflikte selbst austragen können in einem geschützten Rahmen. Ich begleite sie und gebe ihnen Denkanstösse oder Ideen. Muss ich einschreiten in den Konflikt, versuchen wir, dass jedes Kind seine Bedürfnisse äussern kann, um gemeinsam eine Lösung zu finden.

Wo gibt es Grenzen?

Dort, wo das Kinds- oder Familienwohl gefährdet wird, wo die Konsequenzen für das eigene Handeln des Kindes zu gross sind. Als Eltern müssen wir unsere Verantwortung wahrnehmen, sie führen und begleiten. Wenn es draussen schneit und mein Kind ein Rock anziehen möchte, muss ich als Elternteil einschreiten und meinem Kind erklären, dass heute nicht das passende Wetter für einen Rock ist.

Als Eltern müssen wir unsere Verantwortung wahrnehmen, sie führen und begleiten.

Durftest du als Kind auch mitentscheiden?

Ja, zu einem gewissen Grad. Ich durfte mitbestimmen bei Ausflügen wie «Geht man wandern oder Boot fahren?», wie wir es auch heute mit unseren Kindern handhaben.

Haben deine Kindheitserfahrungen einen Einfluss darauf, wie du deine Kinder miteinbeziehst?

Ja, ganz klar, weil ich es selbst erfahren habe als Kind. Auch mit der Idee, dies weiter zu entwickeln und zu optimieren.

Was möchtest du noch abschliessend sagen?

Ich finde es wichtig, dass Kinder partizipieren dürfen. Eltern sollen den Rahmen vorgeben, in dem sich das Kind bewegen darf. Dabei sollen die Eltern die Kinder schützen und begleiten. Durch Partizipation lernt das Kind Selbstwirksamkeit, Konsequenzen selbst zu tragen und sich zu reflektieren.

Durch Partizipation lernt das Kind Selbstwirksamkeit, Konsequenzen selbst zu tragen und sich zu reflektieren.

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