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Was ist Kreislaufwirtschaft

Das lineare Wirtschaftsmodell hat mittelfristig keine Zukunft. Stattdessen muss auf das Modell der Kreislaufwirtschaft gesetzt werden. Hier erfahren Sie, wie sich die beiden Modelle unterscheiden.

Lineares Wirtschaftsmodell

Das heutige Wirtschaftsmodell ist grösstenteils linear: Rohstoffe werden abgebaut, daraus werden Güter hergestellt, die verkauft, genutzt und schliesslich entsorgt werden (vgl. nachfolgende Grafik). Das führt zu Rohstoffverknappung, Emissionen, grossen Abfallmengen und damit verbundenen Umweltbelastungen. Kurz: Mit dem linearen Wirtschaftsmodell leben wir deutlich über den Verhältnissen der Erde.

Grafik lineares Wirtschaftssystem
Quelle: Bundesamt für Umwelt BAFU

Kreislaufwirtschaft als Modell der Zukunft

Grafik Kreislaufwirtschaft
Quelle: Bundesamt für Umwelt BAFU

Für eine gesicherte Zukunft müssen wir umdenken und stattdessen auf das Modell der Kreislaufwirtschaft setzen. In diesem verbleiben Güter und Materialien so lange wie möglich im Umlauf – sei dies durch Wiederaufbereiten, Reparieren, Wiederverwenden oder Teilen (siehe grüne Pfeile in der Grafik links). Dadurch werden im Vergleich zum linearen Wirtschaftssystem weniger Primärrohstoffe verbraucht. Zudem bleibt der Wert der Produkte länger erhalten, und es fällt weniger Abfall an.

Kreislaufwirtschaft ist ein ganzheitlicher Ansatz, der den gesamten Kreislauf betrachtet: Von der Rohstoffgewinnung, über das Design, die Produktion und die Distribution eines Produkts bis zu einer möglichst langen Nutzungsphase und zum Recycling. Damit Produkte und Materialien in diesem Kreislauf bleiben, braucht es ein Umdenken aller Akteur*innen.

In der Schweiz und in Zürich sind wir zwar bereits gut im Recycling, gehören aber auch zu den Gesellschaften mit den weltweit höchsten Abfallaufkommen.

Produkte im Kreislauf behalten

Die Nutzungs- und Lebensdauer von Produkten wird erhöht, indem sie geteilt, wiederverwendet, repariert und wiederaufbereitet werden. Über die ganze Produktelebensdauer betrachtet, schont das in den meisten Fällen nicht nur die Umwelt, sondern auch das Portemonnaie der Konsument*innen. Der auf Innovation und Qualität ausgerichteten Schweizer Wirtschaft eröffnet die lange Produktenutzung neue Geschäftsfelder. So lassen sich beispielsweise Reparaturdienstleistungen anbieten oder Produkte können vermietet statt verkauft werden.

Erst wenn sich ein Produkt nicht mehr länger nutzen lässt, soll es dem Recycling zugeführt werden, um das Material weiterverwerten zu können. Denn aus Umweltsicht ist es in fast allen Fällen besser, Produkte möglichst lange zu nutzen, da auch Recycling wegen des Verbrauchs von Energie, Wasser oder Chemikalien umweltbelastend ist.

Materialien im Kreislauf behalten

Material biologischen oder organischen Ursprungs wie Küchen- und Gartenabfälle sollte nach der Nutzung möglichst stofflich verwertet oder vergärt werden. Beispielsweise in Form von Kompost können so Nährstoffe wieder zurück in die Landwirtschaft geführt werden und dazu beitragen, dass neue Rohstoffe heranwachsen.

Auch die meisten anderen Materialien sollten in einer Kreislaufwirtschaft idealerweise sortenrein gesammelt und recycelt werden. Dabei entstehen Sekundärrohstoffe von hoher Qualität wie beispielsweise PET oder Aluminium, die vermarktet und für die Produktion neuer Waren verwendet werden können. Wichtig ist, dass beim Sammeln und Recyceln Schadstoffe entfernt und aus dem Kreislauf ausgeschieden werden. Im Produktionsprozess lassen sich Primärrohstoffe durch die mit Recycling und Rohstoffaufbereitung gewonnenen Sekundärrohstoffe ersetzen. Aus diesem Grund sind solche Wertstoffe nicht nur aus ökologischer Sicht vorteilhaft, sondern oft auch wirtschaftlich für die Schweiz interessant.

Quelle: Bundesamt für Umwelt BAFU

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