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Fassadenbegrünung am Stadtspital Triemli

Die Südfassade des Triemli-Hochhauses wurde im Frühling 2022 mit 4600 Pflanzen aufwendig begrünt – gegen die sommerliche Hitze und für mehr Biodiversität. Mit diesem Pilotprojekt sollen Erkenntnisse zu Fassadenbegrünungen an Hochhäusern gesammelt werden.

Bild: Gaëtan Bally, Keystone

Natur tut gut

Unsere Umwelt hat einen erheblichen Einfluss auf uns Menschen. Indirekt und direkt. Bereits ein kurzer Aufenthalt im Grünen entspannt uns messbar: Puls, Blutdruck oder auch das Stresshormon Cortisol sinken. Die Muskulatur entkrampft sich, unser Immunsystem wird gestärkt und das Aggressionspotenzial nimmt ab, genauso wie das Risiko an einer Depression zu erkranken.

Die Natur stärkt aber nicht nur unser Wohlbefinden. Pflanzen speichern CO₂, filtern Schadstoffe aus der Luft und liefern frischen Sauerstoff. Sie verbessern das lokale Klima, bieten einen natürlichen Sonnenschutz und dämpfen den Lärm. 

Städtisches Pilotprojekt

Es spricht also Vieles für mehr Grün. Nicht nur am Boden oder auf Dächern, sondern auch in der Vertikalen. Im Zuge der Instandsetzung des Triemli-Hochhauses wurde daher im Frühjahr 2022 innerhalb eines städtischen Pilotprojekts die Südfassade begrünt. Aufgrund der Brandschutzauflagen wählte man sogenanntes Regalsystem mit Trögen. Entlang von Kletterhilfen wachsen etwa 100 verschiedene Pflanzenarten in verschiedenen Kombinationen an der Fassade hoch. 

Gegen Hitze

Während der Sommermonate wirkt sich die Beschattung positiv auf das Klima sowohl im Gebäudeinnern als auch im Aussenbereich aus. Gewählt wurden vor allem Pflanzen, die im Winter ihr Laub abwerfen. So schützen sie die Südfassade im Sommer vor übermässiger Hitze und lassen im Winter trotzdem genügend Licht in die Zimmer. Je nach Jahreszeit wechseln die Blätter ihre Farben und verändern so den architektonischen Ausdruck des Gebäudes.

Für mehr Artenvielfalt

Die begrünte Fassade soll jedoch nicht nur als «Klimaanlage» und ästhetische Bereicherung dienen. Gehölze und Kletterpflanzen sind Lebensraum für verschiedenste Tiere. Wildbienen, Schmetterlinge und Vögel fühlen sich hier besonders wohl. Begrünte Fassaden leisten daher einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt. 

Film: Vertikalbegrünung Stadtspital Zürich Triemli

Video von Adrian Reusser / Keystone

Begrünung im Detail

RealisierungJanuar bis März 2022
OrtSüdseite des Hochhauses
Grösse16 Stockwerke (68 m hoch, davon 51 m begrünt)
Fläche 2300 m² (Gesamtfläche 3138 m²)
Anzahl Pflanzen4600 (Kletterpflanzen, Gehölze, Stauden)
Vielfalt100 verschiedene Arten
BiodiversitätLebensraum für viele Insekten und Vögel
Hitzeminderung Kühleffekt durch Beschattung und Verdunstung
Bewirtschaftungautomatische Bewässerung von rund 200 Trögen, Zugang für Pflegeeinsätze über balkonartige Vorsprünge
Kosten1,9 Millionen Franken

Beteiligte Organisationen und Firmen

BauherrschaftAmt für Hochbauten der Stadt Zürich im Auftrag von Grün Stadt Zürich und Stadtspital Zürich Triemli
LandschaftsarchitekturRaderschallpartner, Meilen
Generalplanung / ArchitekturHemmi Fayet, Zürich (Instandhaltung Turm 2. Etappe)
Beratung VegetationAxel Heinrich, ZHAW Wädenswil

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