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Wohnortsnah operieren!

Die Sportferien beginnen gerade in vielen Kantonen – auch in Zürich. Wie in den Wintersportorten rüsten sich im Unterland die Unfallchirurgen und Orthopäden auf eine hohe Zahl von Ski- und Snowboardverletzungen. Wie lassen sich diese vermeiden? Falls es doch passiert, sollte man sich besser zuhause operieren lassen? Wir haben im Stadtspital Zürich Waid nachgefragt.

Dr. med. Patrick Fries
Dr. med. Patrick Fries Stellvertretender Chefarzt

Als Spezialist für Knochen und Gelenke machen Sie sich sicher Gedanken über Skiunfälle. Was empfehlen Sie uns, um Brüche & Co zu vermeiden?
Dr. med. Patrick Fries: Im Prinzip kann ich zu den üblichen Vorbereitungen raten. Machen Sie regelmässige sportliche Aktivitäten schon vor den ersten Kurven auf der Piste. Dies ist sinnvoll, damit die muskuläre Gelenkstabilisation optimal unterstützt wird. So können Sie Knochenbrüchen und Gelenkverletzungen im Sinne von Bänder- und Sehnenverletzungen vorbeugen. Und natürlich immer aufwärmen vor dem Losfahren!
 

Welche Verletzungen sehen Sie denn im Stadtspital Zürich Waid? Lassen sich viele Patienten wohnortsnah erstversorgen?
Eine genaue Zahlenangabe ist schwierig. Es ist aber auffällig, dass in den Wintersportmonaten häufig Patienten, sei es mit oder ohne Erstversorgung in einem Skigebiet, in unserer Notfallstation oder unserer unfallchirurgisch-orthopädischen Sprechstunde vorbeikommen. Sie möchten zielgerichtete Zusatzabklärungen und Therapien bekommen. Dies kann im Stadtspital Zürich am Standort Waid oder gegebenenfalls Triemli erfolgen.

 

In welchen Fällen lohnt es sich, mit der Operation zu warten und sie zuhause machen zu lassen? Was sind die Vor- und Nachteile?
Für alle Operationen, die nicht aus medizinischen Gründen unmittelbar notfallmässig durchgeführt werden müssen, ist es aus meiner Sicht sinnvoll, diese wohnortsnah durchführen zu lassen. Die Vorteile mit Rehabilitation und Nachkontrolle überwiegen gegenüber einer sofortigen Versorgung im entsprechenden Skigebiet oder Ferienort. Dies unter der Voraussetzung, dass eine vernünftige Ruhigstellung der betroffenen Extremität mit einer guten Schmerzreduktion für die Rückreise nach Hause möglich ist.
 

Wie unterscheiden sich Ski- und Snowboardverletzungen bei Senioren und jüngeren Menschen?
Bei den jüngeren Patientinnen und Patienten sehen wir mehr Verletzungen im Hochenergie-Segment, also solche, die z.B. in einer Halfpipe oder beim Carven passiert sind. Damit verbunden ist die entsprechende, hohe Komplexität der Verletzungen, sei es der Knochen, oder aber auch der Bänder. Bei den Senioren braucht es auf Grund der altersentsprechenden Knochenstabilität weniger Energie, z.B. auf der Langlaufloipe. 

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