Seit Herbst 2020 laufen die Projektierungsarbeiten für das Tram Affoltern. Im Frühjahr 2021 hat sich gezeigt, dass das laufende Projekt in Bezug auf das Temporegime auf der Wehntalerstrasse sowie mit der Festlegung einer Velovorzugsroute überprüft und ergänzt werden muss. Die damit einhergehenden Mehrkosten, die letztlich vom Kanton finanziert werden, hat der Stadtrat nun als Zusatzkredit bewilligt.

Attraktive Reisezeiten dank unabhängigem Bahnkörper

Mit dem Tram Affoltern wird ein Bauwerk erstellt, das über Generationen bestehen bleibt. Gemäss Entscheid des Stadtrats zum Gesamtkonzept der Strassenlärmsanierung dritte Etappe (STRB Nr. 1217/2021) soll auf der Wehntalerstrasse weiterhin Tempo 50 gelten. Falls zu einem späteren Zeitpunkt dennoch Tempo 30 eingeführt würde, hätte dies für das Tram negative Konsequenzen für die diejenigen Abschnitte, auf denen es nicht auf einem unabhängigen Bahnkörper (UBK) geführt wird. Als UBK gelten Tramstrecken, auf denen ausschliesslich Schienenfahrzeuge verkehren können. Im Vorprojekt war kein UBK, sondern ein ÖV-Trassee vorgesehen, auf dem die gleiche Geschwindigkeit gilt wie auf der Strasse.

Auf einer Länge von rund 2,2 Kilometern sollen nun ein UBK und zwischen dem Zehntenhausplatz und Neuaffoltern ein breites ÖV-Trassee erstellt werden. Damit können die Trams künftig auch unabhängig von späteren Entscheiden zum Temporegime mit einer Geschwindigkeit von bis zu 50 km/h verkehren und garantieren so auf für die nächsten Generationen eine attraktive Reisezeit.

Integration der Velovorzugsroute

Im Juli 2021 hat der Gemeinderat mit der Überarbeitung des kommunalen Richtplans Verkehr ein neues Veloroutennetz verabschiedet. Die Stimmberechtigten der Stadt Zürich haben die entsprechende Änderung des kommunalen Richtplans Verkehr schliesslich am 28. November 2021 angenommen. Damit führen neu zwei Velovorzugsrouten durch den Projektbereich Tram Affoltern – nämlich im Bereich Käferholzstrasse – Glaubtenstrasse entlang der Wehntalerstrasse sowie im Bereich Radiostudio entlang der Hofwiesenstrasse. Nun gilt es, diese ins Projekt Tram Affoltern zu integrieren.

Der Regierungsrat des Kantons Zürich hat dem Vorhaben ebenfalls zugestimmt (RRB-Nr. 942/2022). Der Kanton Zürich finanziert somit das Bau- und Auflageprojekt und gewährt in Höhe der Mehrkosten einen zusätzlichen Staatsbeitrag über höchstens 1 995 700 Franken.

Weitere Ausgaben

Ferner hat der Stadtrat im Projektperimeter zusätzliche Kosten für weitere Projektierungsarbeiten für die Fernwärme-Netzerweiterung, die Bauherrenunterstützung sowie für Leitungen und Anlagen in der Höhe von 610 000 Franken beziehungsweise von 750 000 Franken bewilligt.