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Netto-Null bis 2040: Stadt Zürich publiziert ersten Zwischenbericht zu ihrem Klimaziel

Medienmitteilung

Die Stadt Zürich muss ihre direkten Treibhausgasemissionen bis 2040 auf netto null reduzieren. Nun liegt der erste Zwischenbericht vor, der Auskunft gibt, wie viel Emissionen die Bevölkerung aktuell in der Stadt verursacht. In einem Monitoring-Tool können Interessierte die Entwicklung der Emissionen auf Stadtgebiet ab sofort online verfolgen.

21. November 2023

Bis 2040 soll die Stadt Zürich ihre direkten Treibhausgasemissionen (THGE) auf netto null reduzieren. Dies hat die Stimmbevölkerung von Zürich im Mai 2022 entschieden. Im gleichen Zeitraum muss die Stadt ihre indirekten Treibhausgasemissionen um 30 Prozent pro Einwohner*in gegenüber 1990 reduzieren. Die städtischen Behörden haben den Auftrag, alle Massnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen in ihrem Einflussbereich bis 2035 umzusetzen. Ausgenommen ist der Bereich der Wärmeversorgung, für welchen das Zieljahr 2040 gilt. Das Ziel ist seit 1. Januar 2023 in der Gemeindeordnung rechtskräftig verankert. Nun liegt der erste Zwischenbericht vor.

Aktuell 2,4 Tonnen pro Einwohner*in pro Jahr

Der erste Netto-Null-Zwischenbericht fokussiert auf jene Emissionen, welche die Einwohner*innen direkt auf Stadtgebiet verursachen. Sie liegen derzeit bei 2,4 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr und entstehen vor allem in den drei Bereichen Gebäude, Mobilität und Entsorgung. Diese direkten Emissionen haben im Zeitraum von 2010 bis 2022 bereits um 35 Prozent pro Person abgenommen. «Die Richtung stimmt», sagt Stadtrat Andreas Hauri.
«Unsere Abschätzungen zeigen, dass das Netto-Null-Ziel für die direkten Treibhausgasemissionen auf Stadtgebiet bis 2040 realistisch, wenn auch ambitioniert ist.»

Klimaschutzplan zeigt Vorgehen bis 2040

Um die direkten Emissionen auf Stadtgebiet weiter zu senken, legt die Stadt einen Klimaschutzplan vor. Er enthält Strategien und Massnahmenpakete zu den direkten Emissionen in den Bereichen Gebäude, Mobilität und Entsorgung. Noch sind nicht alle Strategien und Planungen verankert. Es zeigt sich überdies, dass Infrastrukturmassnahmen Zeit brauchen. Die Reduktionswirkung solcher Massnahmen entfaltet sich darum erst langfristig und teilweise sprunghaft. Die Stadt weiss aber, wo sie ansetzen muss, und hat sämtliche Planungen auf das Netto-Null-Ziel ausgerichtet.

Grosses Potenzial im Gebäudebereich

Rund 50 Prozent der direkten CO₂-Emissionen in der Stadt werden durch Heizen verursacht. Ein grosser Hebel, den die Stadt Zürich zur Erreichung des Netto-Null-Ziels betätigen kann, liegt daher in der Dekarbonisierung der Wärmeversorgung. In einigen Stadtgebieten werden zudem die Gasnetze stillgelegt. Das entsprechende Gesetz, die Wärmeversorgungsverordnung, ist seit Juli 2023 in Kraft. Wo bisher mit Öl oder Gas geheizt wurde, sollen klimafreundliche Lösungen den CO2-Ausstoss reduzieren. Im Zentrum steht dabei der Ausbau der Fernwärmenetze. Stadtrat Michael Baumer: «Mit dem Ausbau der Fernwärmenetze leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Absenkung der Treibhausgasemissionen.»

Im Bereich der eigenen Gebäude plant die Stadt, die Emissionen bis 2040 um 96 Prozent zu reduzieren. Dies vor allem, indem fossile Heizungen durch klimafreundliche Varianten ersetzt und Gebäude energetisch saniert werden. «Es ist wichtig, dass wir mit unseren Gebäuden vorangehen. Aber alleine können wir das Netto-Null-Ziel nicht erreichen», so Stadtrat André Odermatt dazu. «Es müssen alle mitziehen, von den einzelnen Zürcher*innen über private Bauherrschaften und Hauseigentümer*innen bis zu Bund und Kanton, welche die wichtigsten gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Klimaschutz setzen.»

Im Bereich Mobilität zeigt die Strategie «Stadtraum und Mobilität 2040» die Ansätze auf, um Netto-Null 2040 zu erreichen. Und im Bereich Entsorgung bietet sich die Chance, Negativemissionen zu realisieren, die der Klimabilanz der Stadt gutgeschrieben werden. «Diese
sogenannten CO2-Senken können wir realisieren, indem wir nicht fossiles CO2 von der Klärschlamm- und der Kehrichtverwertungsanlage abscheiden und speichern», hält Stadträtin Simone Brander fest.

Online-Tool zeigt Entwicklung der Zürcher Treibhausgasemissionen

Mit dem Monitoring-Tool «Netto-Null-Cockpit» überprüft die Stadt Zürich ihre Fortschritte und weist diese gleichzeitig gegenüber der Öffentlichkeit aus. Das Netto-Null-Cockpit ist auf der städtischen Website unter stadt-zuerich.ch/netto-null frei zugänglich. Es zeigt die aktuellen THGE-Werte und die geplante Entwicklung bis 2040.

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