Staubniederschlag
Bei Staubniederschlag oder Staubdeposition handelt es sich um Partikel, die auf Grund ihrer Grösse sedimentieren oder im Regen ausgewaschen werden. Er kann beispielsweise auf jedem Fenstersims gefunden werden. Die Messung erfolgt durch Bestimmung der Masse an Staub, die sich über einen bestimmten Zeitraum auf eine definierte Fläche niederschlägt.
Grenzwert
Staubniederschlag insgesamt: 200 mg/m² pro Tag im Jahresmittel
Blei (Pb) im Staubniederschlag: 100 µg/m² pro Tag im Jahresmittel
Cadmium (Cd) im Staubniederschlag: 2 µg/m² pro Tag im Jahresmittel
Zink (Zn) im Staubniederschlag: 400 µg/m² pro Tag im Jahresmittel
Belastungssituation
Die Situation beim Staubniederschlag hat sich wesentlich gebessert. Selbst entlang stark befahrener Strassen wird der Grenzwert eingehalten. Der Schwermetallgehalt (Blei, Cadmium, Zink) des Staubniederschlags liegt heute unter den entsprechenden Grenzwerten.
Staubniederschlag im Jahresmittelwert
Blei im Staubniederschlag (Jahresmittelwerte)
Cadmium im Staubniederschlag (Jahresmittelwerte)
Zink im Staubniederschlag (Jahresmittelwerte)
Wirkung
Der Grund für die Reglementierung des Staubniederschlags mit Grenzwerten liegt in erster Linie beim Bodenschutz. Im Staubniederschlag enthaltene Inhaltsstoffe, insbesondere Schwermetalle, können zu übermässigen Belastungen des Bodens führen. Über den Anbau von Getreide, Gemüse etc. gelangen sie in den Nahrungskreislauf und können die Gesundheit von Mensch und Tier schädigen. Zudem bauen sich Schwermetalle nur sehr langsam ab. So kann der kontinuierliche Eintrag zu einer Anreicherung im Boden und in der Folge zu verminderter Bodenfruchtbarkeit und sinkenden Ernteerträgen führen.
Blei
Blei reichert sich in Böden an, schädigt dort die mikrobiologischen Aktivitäten und reduziert dadurch die Bodenfruchtbarkeit. Beim Menschen lagert sich Blei in Knochen, Muskeln und im Nervensystem ein und führt bei fortgeschrittener Vergiftung zu Schädigungen des Nervensystems und zu Unfruchtbarkeit.
Cadmium
Cadmium wurde häufig als Korrosionsschutz oder zur Herstellung von Batterien oder Farbpigmenten genutzt und gelangt hauptsächlich durch Verbrennungsprozesse, Metallverarbeitung und Phosphatdünger in die Umwelt. Im Boden schädigt Cadmium Bodenorganismen und über die Wurzeln auch die Pflanzen. Für den Menschen ist Cadmium bereits in geringen Konzentrationen giftig und kann zu Schädigungen von Lunge, Niere und Leber führen. Es besteht zudem der Verdacht der krebsauslösenden Wirkung beim Menschen.
Zink
Zink ist ein unentbehrliches Spurenelement für den menschlichen Körper. In grösseren Mengen führt es jedoch zu Problemen im Verdauungstrakt. Im Boden behindert Zink das Pflanzenwachstum und hemmt die Aktivitäten von Mikroorganismen und Regenwürmern. Bereits im Altertum wurde Zink zur Herstellung von Messing als Legierungsbestandteil eingesetzt. Heutige Anwendungen bestehen im Korrosionsschutz, Bauwesen und in Batterien.