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Ein Holzbau als neuer Kiosk für die Stadthausanlage

Medienmitteilung

Die Stadt Zürich hat einen Architekturwettbewerb für das heutige Kioskgebäude in der Stadthausanlage durchgeführt. Das Siegerprojekt von Schmid Ziörjen Architektenkollektiv überzeugte mit einem ökologisch vorbildlichen Vorschlag, der den vielfältigen Bedürfnissen hinsichtlich Marktbetrieb, guter Aufenthaltsqualität und internationaler Ausstrahlung entspricht.

30. August 2022

Das heutige Kioskgebäude in der Stadthausanlage (erbaut 1971) ist sanierungsbedürftig. Die nicht verlängerbare Bewilligung für den Kioskbetrieb läuft 2024 aus. Die bisherige Ausgabestelle kann die betrieblichen Bedürfnisse und Auflagen in Bezug auf Hygiene und Ökologie auf den bestehenden Flächen – auch mit unverändertem Konzept – nicht mehr erfüllen. Das Kioskgebäude soll daher bis 2026 durch einen Neubau ersetzt werden. Das Amt für Hochbauten hat im Auftrag von Liegenschaften Stadt Zürich einen Architekturwettbewerb im offenen Verfahren durchgeführt. Ein Ersatzneubau bietet die Chance, die nebst dem Kiosk bisher auf der Stadthausanlage verteilten Nutzungen wie ein Container für die Marktpolizei, verschiedene Trafokästen oder das Pissoir an einem Ort und unter einem Dach zu vereinen. In Zukunft soll der Kiosk Treffpunkt sein, eine hohe Nutzungsflexibilität ermöglichen und weiterhin ein niederschwelliges gastronomisches Angebot für die breite Bevölkerung bieten.

Neubau in Holz vereint alle Nutzungen unter einem Dach

Von den 140 Wettbewerbseingaben aus dem In- und Ausland – die Aufgabenstellung war insbesondere auch für jüngere und kleinere Büros interessant – hat das Projekt «Il Solito» von Schmid Ziörjen Architektenkollektiv aus Zürich die Jury am meisten überzeugt. Es sieht einen überirdisch reinen Holzbau vor, der durch seine zurückhaltende Eleganz besticht. Das rechteckige Gebäude ist geprägt durch ein abgerundetes, allseitiges Vordach und eine fast textil anmutende Relieffassade in warmem Grauton. Der Gastronomieteil, der 75 Aussensitzplätze bedient, ist dreiseitig ausgerichtet. Das verhindert, dass zur Fraumünsterstrasse hin eine unattraktive Rückseite entsteht. Der Neubau weist architektonische Qualität auf, indem er den Stil der umliegenden denkmalpflegerisch wertvollen Bauten aufnimmt und sich so gut in die Anlage einpasst. Das Raumprogramm wurde mit effizienten Grundrissen im Erd- und Untergeschoss gelöst. Trotz geringem Fussabdruck beherbergt der Kiosk neben dem Gastronomiebereich ein Büro für die Marktpolizei, zwei Züri-WCs, zwei Gäste-WCs für den Kiosk-Betrieb, viel notwendige Haustechnik im Dachbereich und eine Trafoanlage, welche die bisher in die Hecken integrierten Trafokästen ersetzt. Entsorgung und Anlieferung sind vom Gästebereich sinnvoll getrennt. Die Gestaltung der umgebenden Stadthausanlage und der angrenzenden öffentlichen Stadträume war nicht Teil des Wettbewerbsprogramms.

Ökologie und Wirtschaftlichkeit

Die Verwendung von Holz und Recyclingbeton (Fundament) als Baumaterialien, eine Dachbegrünung, eine optimale Wärmedämmung, der Einsatz einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, die Rezyklierfähigkeit der Baumaterialien sowie die Möglichkeit, Photovoltaik in die Vordächer zu integrieren trägt zu guten Nachhaltigkeitswerten des Ersatzneubaus im Minergie-P-ECO-Standard bei. Das heutige bestehende Baumraster wird im Bereich des Neubaus erneuert und verdichtet.

Die Zielkosten von 3,6 Millionen Franken (inkl. Reserven) werden trotz der hohen Nutzungsvielfalt und den anspruchsvollen Vorgaben hinsichtlich Betrieb, Denkmalpflege und Ökologie erfüllt. Über den Objektkredit werden Stadt- und Gemeinderat befinden. 2024 endet die Bewilligung der bestehenden Ausgabestelle. Im Anschluss soll der Bau beginnen und bis 2026 dauern. Auf diesen Termin hin ist auch die Neuausschreibung des Kioskbetriebs geplant. 

Wettbewerbsausstellung

Von Mittwoch, 31. August 2022 bis Sonntag, 11. September 2022

Ausstellungsraum Pavillon Werd, Morgartenstrasse 40, 8004 Zürich

Öffnungszeiten: Von Mo bis Fr, 16 bis 20 Uhr; Sa / So 14 bis 18 Uhr.

Hinweis: Am Freitag, 2. September 2022, bleibt die Ausstellung geschlossen