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Gleichstellungsplan 2019–2022: Viele Massnahmen bereits erfolgreich umgesetzt

Medienmitteilung

Der Stadtrat hat den Zwischenbericht zum Gleichstellungsplan 2019–2022 zur Kenntnis genommen. Die Umsetzung der Massnahmen kommt gut voran, einige sind bereits abgeschlossen. So zum Beispiel das Meldetool «Zürich schaut hin» oder das Projekt «Mädchenanteil im Vereinssport».

28. Mai 2021

Seit 2009 bündelt der Gleichstellungsplan die Aktivitäten der Stadt Zürich für die Verwirklichung der rechtlichen und gelebten Gleichstellung. Der Gleichstellungsplan wird von der Fachstelle für Gleichstellung im Auftrag des Stadtrats geleitet. Alle Departemente sind an der Umsetzung beteiligt und tragen mit Massnahmen in ihrem Tätigkeitsbereich dazu bei, die Gleichstellung aller Geschlechter in der Stadt Zürich voranzutreiben. Die Massnahmen des Gleichstellungsplans 2019–2022 lassen sich inhaltlich sechs Schwerpunkten zuordnen: Erwerbsleben; Kinder, Jugendliche und Familie; Gewalt; Sexismus, Homo- und Transfeindlichkeit; Partizipation und Repräsentation; Gesundheit.

Umsetzung der Massnahmen schreitet voran

Der Stadtrat hat den Zwischenbericht zur Laufzeit 2019–2022 zur Kenntnis genommen. Die Zwischenbilanz fällt positiv aus. Bei der Mehrheit der Massnahmen wurde mit der Umsetzung begonnen. Einige sind bereits vollständig umgesetzt:

  • Schwerpunkt Erwerbsleben: Ein neu geschaffener Online-Ratgeber für Nannys informiert Privathaushalte, auf welche rechtlichen Aspekte sie bei der Anstellung einer Nanny achten müssen, und wie sie ihr faire Arbeitsbedingungen bieten. Der Online-Ratgeber ist derzeit die meistbesuchte Webseite der Fachstelle für Gleichstellung. Auch die stichprobenmässige Überprüfung der Einhaltung der Lohngleichheit bei Unternehmen, die einen Zuschlag der Stadt Zürich erhalten haben, konnte wie geplant durchgeführt werden. Zugleich prüft das Schulamt die Möglichkeit einer Marketing- und Imagekampagne für die Erhöhung des Männeranteils im Primarlehrberuf, die auf Quereinsteiger zielt. Bei der Zielvorgabe von 35 Prozent des untervertretenen Geschlechts in den Kaderstufen der Stadtverwaltung geht es ebenfalls vorwärts: Die Anteile betrugen gesamtstädtisch Ende 2020 im mittleren Kader 44,3 Prozent, im oberen Kader 31,5 Prozent und im obersten Kader 29,9 Prozent. Im obersten Kader ist mit einer Steigerung von 7,2 Prozentpunkten seit 2015 die positivste Entwicklung zu verzeichnen.
  • Schwerpunkt Kinder, Jugendliche und Familie: Die Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie trugen in der Stadtverwaltung zur Verbreitung von mobilem Arbeiten bei. Viele Dienstabteilungen wollen ihren Mitarbeitenden auch nach der Pandemie Homeoffice ermöglichen. Kaderpositionen werden vermehrt auch in einem Teilzeitpensum oder Top-Sharing ermöglicht. So teilen sich die neuen Direktorinnen der Kulturabteilung und die neuen Direktoren von Statistik Stadt Zürich ihre Stelle in einer Co-Leitung.
  • Schwerpunkt Gewalt: Jugendliche in angespannten und gewaltbelasteten familiären Verhältnissen finden auf dem während des Lockdowns im Frühling 2020 geschaffenen Instagram-Kanal #stressdihei Informationen über Hilfsangebote. Sie erfahren auch, wie sie Freundinnen und Freunde unterstützen können. Die Fachstelle für Gleichstellung war Mit-Initiatorin des von mehreren Organisationen getragenen Projekts.
  • Schwerpunkt Sexismus, Homo- und Transfeindlichkeit: Mit dem Online-Meldetool «Zürich schaut hin» können erlebte und beobachtete Belästigungen und Übergriffe in der Stadt Zürich unkompliziert und anonym gemeldet werden (Medienmitteilung vom 11. Mai 2021). «Zürich schaut hin» wird von einer breiten Allianz von zivilgesellschaftlichen Organisationen mitgetragen. Mit «KMU konkret +» wird ein Präventionsangebot gegen sexuelle und sexistische Belästigung am Arbeitsplatz speziell für KMU geschaffen.
  • Schwerpunkt Partizipation und Repräsentation: Im Stadthaus Zürich gibt es neu – zusätzlich zu den Frauen- und Herrentoiletten – auf jedem Stockwerk zwei gender-neutrale Toiletten. Von Juni bis Dezember 2021 findet im Stadthaus die Ausstellung «50 Jahre Frauenstimmrecht in Zürich. Was wollt ihr denn noch?» mit einem Begleitprogramm statt. Acht Strassennamen wurden nachträglich Frauen gewidmet (Medienmitteilung vom 16. Dezember 2020). Bis am 14. Juni 2021 werden zu den acht Frauen, die Zürich prägten, schrittweise Videoporträts des Frauenstadtrundgangs Zürich im Auftrag der Stadt auf der Webseite «Wer war…?» aufgeschaltet.
  • Schwerpunkt Gesundheit: Die städtischen Gesundheitsdienste haben ihre Spezialsprechstunden-Angebote für Migrantinnen ausgebaut. Durch die erhöhte Kapazität müssen weniger Patientinnen abgewiesen werden, und es sind mehr individuelle Beratungen möglich. Das Sportamt erarbeitet im Projekt «Mädchenanteil im Vereinssport» gemeinsam mit Fachpersonen aus Wissenschaft, Sportvereinen und der Gleichstellungsarbeit einen Massnahmenplan, der ab 2022 umgesetzt werden soll.

Weitere Beispiele von fortgeschrittenen und umgesetzten Massnahmen sowie ausgewählte HR-Kennzahlen finden sich im Zwischenbericht zum Gleichstellungsplan 2019–2022.

Erneute Bilanz 2022

Der Gleichstellungsplan 2019–2022 befindet sich in der Halbzeit der Umsetzung. Ende 2022 wird die Fachstelle für Gleichstellung zusammen mit den Kontaktpersonen in allen neun Departementen erneut Bilanz ziehen, dem Stadtrat Bericht erstatten und ihm Empfehlungen für das Vorgehen mit dem nächsten Gleichstellungsplan unterbreiten.

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