Global Navigation

Tipps und Tricks

Die grosse Informationsflut zum Thema Ernährung kann schnell verunsichern. In diesem Artikel haben wir wichtige Informationen und viele Anregungen rund um die Beikosteinführung zusammengestellt. Wir hoffen, dass Sie Ihnen Orientierung und Unterstützung bei der Umstellung geben.

Seien Sie Vorbild

Ermutigen Sie Ihr Kind, neue Lebensmittel zu probieren. Sprechen Sie mit ihm darüber, wie das Lebensmittel aussieht, es riecht, sich auf der Zunge anfühlt, wie es schmeckt und sich beim Kauen anhört. Nach Möglichkeit können Kinder mitwirken beim Einkaufen, Kochen oder Tisch decken, das weckt ihr Interesse am Essen.

Achten Sie auf eine angenehme Atmosphäre beim Essen, damit das Kind Positives mit dem neuen Lebensmittel verbindet.

So fördern Sie ein gesundes Essverhalten:

  • In Gesellschaft essen macht mehr Spass.
  • Sie entscheiden, was auf den Tisch kommt, Ihr Kind entscheidet, wie viel es davon isst. 
  • Geben Sie kleine Portionen auf den Teller und schöpfen Sie bei Bedarf nach. Das fördert die Eigenverantwortung Ihres Kindes.
  • Geben Sie nicht auf; die Akzeptanz für neue Lebensmittel braucht mehrere Anläufe.
  • Zwingen Sie ihr Kind nicht, den Teller leer zu essen.
  • Loben Sie ihr Kind nicht, wenn es viel isst. Loben Sie es, wenn es selbstständig isst.
  • Essen ist kein Erziehungsmittel und sollte nicht als Trost, Belohnung oder Konsequenz eingesetzt werden.

Fertigbrei oder selbst gekocht?

Beides hat Vorteile. Entscheiden Sie sich für die Variante, die für Sie und Ihre Situation am besten passt. Auch eine Kombination ist möglich: Selbstgekochter Brei lässt sich prima in grössere Mengen zubereiten. Die Portionen können im Kühlschrank bis zu drei Tagen gelagert (nicht in der Kühlschranktüre) oder eingefroren werden. Sie sollten aber nur einmal erwärmt (warmes Wasserbad oder Mikrowelle) werden. Das Pflanzenöl wird dabei erst nach dem Auftauen beigegeben.

Vorteile von selbst zubereiteter Beikost:

  • Kostengünstig
  • Zubereitung von grösseren Mengen
  • Auswahl an Vielzahl von Gemüse- und Fruchtsorten
  • Auf unerwünschte Zutaten (z.B. Zucker, Salz) kann verzichtet werden

Der Saisonkalender (PDF) gibt Auskunft, welche Gemüse und Früchte wann in der Schweiz erhalt sind. 

Vorteile von Fertigbrei:

  • Zubereitungszeit fällt weg
  • Praktisch für unterwegs
  • Breites Angebot
  • Nährstoffschonende Herstellung

Gefroren oder frisch?

Durch das moderne Schockfrosten bleiben die Nährstoffe in den Lebensmitteln erhalten. Je nach Transportweg und Lagerung kann gefrorenes Gemüse und Obst sogar mehr Nährstoffe enthalten als frisches. Wichtig ist, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Gemüse kann gefroren verarbeitet oder im Kühlschrank langsam schonend aufgetaut werden.

Allergieprävention

Stillen in den ersten 4 bis 6 Monaten hilft, Allergien vorzubeugen. Wenn möglich, soll auch während der Beikost-Einführung weiter gestillt, oder alternativ Säuglingsanfangsnahrung gegeben werden. Wenn Sie als Eltern keine Allergien haben, müssen Sie bei der Beikosteinführung keine Einschränkungen beachten. Das Weglassen oder spätere Einführen bestimmter Lebensmittel hilft nicht, Allergien vorzubeugen. Im Gegenteil: eine dem Alter angepasste, vielfältige Ernährung im ersten Lebensjahr scheint vor Allergien zu schützen. Wissenschaftliche Studien zeigen auch, dass der Verzehr von Fisch im ersten Lebensjahr einen vorbeugenden Effekt auf die Allergieentwicklung hat. Er sollte daher mit der Beikost eingeführt werden.

Glutenunverträglichkeit

Etwa ein Prozent der Bevölkerung ist betroffen von Zöliakie, einer Immunreaktion gegen Gluten, das in verschiedenen Getreidesorten vorkommt. Symptome sind Verdauungsbeschwerden und Mangelerscheinungen, eventuell Gewichtsverlust.

Die schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie empfiehlt, glutenhaltiges Getreide (Weizen, Roggen, Dinkel, Gerste etc.) nach Möglichkeit während der Stillzeit, frühestens ab dem 6. Monat, in kleinen Mengen einzuführen. Dies kann einen vorbeugenden Effekt auf Zöliakie haben.  

Vegetarische Ernährung

Es gibt verschiedene Formen der vegetarischen Ernährung. Eine ovo-lacto-vegetarische Ernährung enthält Eier und Milchprodukte, schliesst jedoch Fleisch und Fisch aus. Diese Form der vegetarischen Ernährung ist für Kinder möglich. Voraussetzung ist eine ausgewogene Ernährung, bei der besonders auf die Nährstoffe geachtet wird, die normalerweise durch Fleisch und Fisch gedeckt werden, insbesondere Vitamin B12 und Omega-3 Fettsäuren.

Wenn Eltern ihre Kinder ovo-lacto-vegetarisch ernähren möchten, empfiehlt es sich, dies mit der ärztlichen Fachperson zu besprechen und sich durch die Mütter- und Väterberatung beraten zu lassen.

Vegane Ernährung

Eine vegane Ernährung, bei der auf alle tierischen Produkte (also auch Eier und Milchprodukte) verzichtet wird, ist für Babys und Kleinkinder nicht empfehlenswert. Durch das eingeschränkte Lebensmittelangebot besteht das Risiko einer Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen. Das kann zu schweren und unheilbaren Entwicklungsstörungen führen. Wenn Eltern ihre Kinder vegan ernähren möchten, ist es wichtig, die Nährstoffversorgung regelmässig ärztlich überprüfen zu lassen und sich von einer qualifizierten Ernährungsfachkraft beraten und begleiten zu lassen. Die Ernährung soll mit Vitamin B12 und eventuell weiteren Nährstoffen ergänzt werden.

Weitere Informationen