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Durchblick im Kinderbücher-Dschungel

Welche Bücher sind in welchem Altern sinnvoll? Das fragen sich viele Eltern. Es ist natürlich stark vom Alter des Kindes abhängig, ob sich ein Buch für das betreffende Kind eignet oder (noch) nicht. Wenn man dann das richtige Kinderbuch gefunden hat, stellt sich oft eine weitere Frage: Wie kann ich das Buch meinem Kind so interessant wie möglich erzählen? 

Sehen Tasten Fühlen. Fischer Duden 2020

Kriterien für die Altersklasse 3 Monate bis 1 Jahr

Für Babys eignet sich ein kleines Buchformat. So kann das Kind das Buch schon bald selber halten. Das Material sollte stabil sein, damit es Erkundung mit Händen und Mund standhält. Eine klare Bildsprach mit nicht überladenen Bildern und eher starken Farben sind besonders interessant für Babyaugen. Das Buch darf einen Text enthalten, muss es aber nicht. Das Buch soll nahe am Kinderalltag sein und einfache Szenen oder Einzelelemente beschreiben. So gestaltet sich der Einstieg ins Erzählen einfacher. Babybücher dürfen auch Interaktionsangebote aufweisen, zum Beispiel Löcher, Klappen, Spiegel oder Raschel-Stoffe.

Das Ziel eines Babybuches ist es, benennen und erzählen zu können. Zudem soll es dem Baby Spass machen und sowohl den Eltern, als auch dem Baby ermöglichen, miteinander in Kontakt zu treten. 

Buch-Tip:

  • Sehen Tasten Fühlen. Fischer Duden 2020

Susanne Strasser: Fuchs fährt Auto. Peter Hammer 2020 (Reihengeschichte)
Susanne Strasser: Fuchs fährt Auto. Peter Hammer 2020 (Reihengeschichte)

Kriterien für die Altersklasse 2 bis 3 Jahre

Für 2- bis 3-Jährige dürfen die Bücher auch schon etwas grösser sein. Es sollten aber nach wie vor stabile Materialien gewählt werden. Die Bildsprache darf bereits vielfältiger daher kommen. Das heisst, die Geschichte hat mehr Details und vielfältigere Farben. In diesem Alter sind die Kinder in der Lage, ersten Geschichten zu folgen. Besonders attraktiv sind Reihengeschichten, da diese durch ihr Wiederholungsprinzip Kinder zu stolzen Mitwissenden macht. Humorelemente können von den Kindern bereits verstanden werden. Das Ziel des Buches ist es, dass das Kind erste Geschichten erfassen und mitkonstruieren kann. Auch hier ist der Austausch zwischen dem Kind und seiner Bezugsperson ein wichtiger Bestandteil.

 

Buch-Tipps:

  • Susanne Strasser: Fuchs fährt Auto. Peter Hammer 2020 (Reihengeschichte)
  • Kathrin Schärer: Was steckt dahinter? Atlantis 2020 (Rätselreihe mit Tieren)
  • Claudia de Weck: Meine liebsten Spielsachen. Atlantis 2020 (Alltagsgegenstände als Interessante Spielobjekte)
  • Mies van Hout: Das ist mein Papa. Aracari 2021 (Tierkinder auf der Suche nach ihrem Papa, Rätselanlage mit Klappen)

Gideon Sterer/Mariachiara die Giorgio. Jahrmarkt um Mitternacht. Bohem 2021 (Textlos)

Kriterien für die Altersklasse ab 4 Jahren

Beim Format und Material (in der Regel normales Papier) gibt es bei Kinderbüchern ab 4 Jahren keine Einschränkungen mehr. Auch betreffend Bildsprache und Inhalt sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Das Kind soll verschiedene Erzählmöglichkeiten entdecken und Denkanregungen erhalten. Mit der Bezugsperson kann sich das Kind über die Geschichte, seine Fantasie und auch über seine Wirklichkeit austauschen. Zudem entdeckt das Kind eigene Vorlieben und Interessen. 


 

Buch-Tipps:

  • Pija Lindenbaum: Wir müssen zur Arbeit. Klett 2021 (Fantasiespiel)
  • Dita Zipfel/Finn Ole Heinrich: Schlafen wie die Rüben. Mairisch 2021 (Wilde Gutenachtgeschichte)
  • Gideon Sterer/Mariachiara die Giorgio. Jahrmarkt um Mitternacht. Bohem 2021 (Textlos)

Viele weitere interessante Informationen finden Sie auf der Webseite des Schweizerischen Instituts für Kinder- und Jugendmedien unter https://www.sikjm.ch/

Geschichten interessant erzählen

Kinder lieben es, wenn sie in eine Geschichte miteinbezogen werden. Und wenn sie sich aktiv einbringen können, ist dies besonders anregend und dienlich für ihre Sprachentwicklung. Seien Sie kreativ beim Erzählen und geben Sie Ihren Kindern Raum, sich einzubringen. Erzählen Sie die Geschichte mal mit lauter Stimme, mal im Flüsterton, bringen sie Geräusche mit ein oder vielleicht können Sie ja sogar den verschiedenen Charakteren unterschiedliche Stimmen verleihen. Scheuen Sie sich nicht, auch ihre Mimik und Gestik beim Erzählen von Geschichten einzusetzen. Wichtig dabei ist immer, dass sie sich in Ihrer Haut wohlfühlen.  

Das Ziel des Erzählens sollte nicht sein, dass Sie zum Schluss der Geschichte gelangen, sondern, dass Sie in den Austausch mit ihren Kindern kommen. Lassen Sie also Ihre Kinder entscheiden, wann weitergeblättert wird und wann noch eine Weile auf derselben Seite verblieben wird, um weitere Details zu erkunden und zu besprechen.

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