Global Navigation

Mental Load

Familienstruktur und -organisation sind in jeder Familie unterschiedlich. Als Eltern kann es herausfordernd sein, die unterschiedlichen Aufgaben, Bedürfnisse und Anforderungen sowie die Familienstruktur miteinander zu vereinbaren.

Mental Load – was ist das eigentlich?

"Beim Mental Load geht es nicht darum, wer die Arbeit macht, sondern wer daran denkt, dass sie überhaupt ansteht. Selbst wenn Aufgaben also abgegeben werden können, ist man noch nicht vom Mental Load entlastet."

Dr. Filomena Sabatella (mentalload.ch: Was ist Mental Load)

Die Denkleistungen, die es rund um die Familie zu erledigen gibt, können aufgrund der Menge oder einer ungleichen Verteilung in der Elternschaft belastend wirken. Nach der Geburt eines Kindes wird der Mental Load in der Partnerschaft oft nicht geteilt und liegt dann meist bei einem Elternteil bzw. der Mutter.

Eine Ungleichverteilung der familiären Arbeitszeit kommt bei allen Familienmodellen vor. Studien zeigen, dass die Zufriedenheit in einer Partnerschaft mit Kind nicht von einer gleichberechtigten Aufteilung nach einer 50/50 Quote abhängt, sondern vielmehr davon, ob diese Aufteilung dem Bedürfnis der Eltern entspricht. Grundlage, um die Belastung des Mental Loads zu reduzieren, ist die Bereitschaft der Eltern, diese gemeinsam reduzieren zu wollen (vgl. Cammarata 2020: 15-28).

Im Familienalltag zeigt sich der Mental Load in folgenden Arbeits- und Denkleistungen:

Aufteilung und Planung

Bei diesem Bereich geht es darum, Familien-, Machbarkeits- und Notfallpläne zu erarbeiten. Dazu gehören Fragen wie: Wer organisiert Kinderarzttermine und begleitet die Kinder dahin? Wer stellt die Kinderbetreuung im Falle von Krankheit sicher?

Überwachung und Antizipation

Die Überwachung der finanziellen und zeitlichen Ressourcen der Familie und der Entwicklung der Kinder ist eine weitere relevante Leistung. Wie teilen Sie sich als Eltern auf?

Überprüfung von Erziehung und Werten

Im Familienalltag bedeutet dies, die Tagesstruktur, die Werte und die Erziehung als Eltern zu definieren.

Überprüfung von allen familiären Aufgaben

Dazu gehört die Führung, das Zusammenspiel und die Evaluierung aller familiären Aufgaben. Diese meist unsichtbare Arbeit erfordert dennoch viel Aufwand und ein hohes Mass an Verantwortung.

Selbstregulierung

Die Selbstregulierung meint das Heranziehen von kognitiven und emotionalen Regulationsstrategien zur Reduktion der mentalen/emotionalen Belastung. Im Familienalltag können dies situative (z.B. an die frische Luft gehen, Bewegung) oder geplante Aktivitäten (z.B. Beratung, Coaching) sein.

Wissen

Der Wissensbereich umfasst alle Denkleistungen rund um das Lernen und Erinnern in der Familie. Das Sammeln und Bewerten von Informationen und Wissen steht dabei im Vordergrund (vgl. Roberston et al. 2019, Sabatella 2022).

Wollen Sie Ihren persönlichen Mental Load visualisieren? Dann folgen Sie dem Link: Do you equal care?! - feminist mother*hood (feministmotherhood.de)

Quellen:

Weitere Informationen