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Neue Sonderausstellung im NONAM: «Move. Indigene Kulturen in Bewegung»

Medienmitteilung

Kajak, Schneeschuhe, Surfboard und Co. sind beliebte Bestandteile unserer Freizeitausrüstung. Doch wer hat sie erfunden – und wozu? Die neue Sonderausstellung im Nordamerika Native Museum begibt sich auf Spurensuche nach den Ursprüngen von bekannten und weniger bekannten Sportarten. Darüber hinaus zeigt sie die Bedeutung von Bewegung in indigenen Nationen als Ausdruck von Kultur, Tradition und Identität früher und heute.

25. April 2024

Kajaks gleiten lautlos über Flüsse und Seen, Schneeschuhe tragen durch tief verschneite Landschaften, und das Surfboard sorgt in der Meeresbrandung für den ultimativen Kick. Kajak und Co. sind uns so vertraut wie Ski und Velo, und auch Lacrosse wird in der Schweiz zunehmend bekannt. Doch woher stammen diese Spiele und Geräte, die längst Teil unseres Sport-Repertoires sind? Warum spielt Bewegung in indigenen Kulturen eine besondere Rolle? Antworten auf diese Fragen bietet die neue Sonderausstellung «Move. Indigene Kulturen in Bewegung» im Nordamerika Native Museum (NONAM). Die Schau ist eine Reise durch bewegte Welten, vom ersten Schritt bis zum höchsten Kick, vom Hoop-Dance bis zur politischen Bewegung.

Bewegt unterwegs

Ob sesshaft oder nicht-sesshaft, indigene Gemeinschaften waren in Bewegung. Vom Gehen, Laufen und Schneeschuhlaufen bis hin zum Manövrieren von Kanu und Kajak – Bewegung bestimmte den indigenen Alltag. Vieles diente der Existenzsicherung, aber das Leben war keineswegs nur ein Überlebenskampf. Spass, Sport und Spiele gehörten ebenso dazu wie der Alltag in der Gemeinschaft, die Jagd, kriegerische Auseinandersetzungen und das Kultivieren von Gärten. Spiele und Wettkämpfe trainierten Ausdauer, Kraft und Teamgeist und halfen Techniken zu erlernen, die auch im Alltag dienten.

Auf den Reservaten waren indigene Gemeinschaften zur Sesshaftigkeit gezwungen und auf die Nahrungsmittelrationen der Regierung angewiesen. Tänze, traditionelle Spiele und Wettbewerbe, Feste und Zeremonien waren ebenso verboten wie die eigenen Sprachen. Die Geschichte der sportlichen Erfolge indigener Athleten ist bis weit ins 20. und 21. Jahrhundert hinein verwebt mit dem Kampf gegen Rassismus.

Empowerment

Heute tragen Sport und Bewegung auf vielen Ebenen zu Empowerment bei. Ob Lacrosse, Powwow, Hand Games, Snow Snake oder arktische Olympiaden, sie alle feiern indigene Kulturen und Traditionen und bringen Menschen und Gemeinschaften zusammen. Skateboarden ist in indigenen Communities so angesagt wie selten zuvor. Immer mehr Skateparks entstehen dort, wo soziale Probleme wie Gewalt, Suizid, Alkohol und Drogen Teil des Alltags sind. So werden Skateparks für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zu Treffpunkten und Zufluchtsorten.

Indigene Kunstschaffende, die sich mit sozialen und politischen Themen auseinandersetzen, erzählen in ihren Werken von Ausdauer, Durchhaltevermögen, Widerstand und Rebellion. Diese Attribute braucht es bis heute, um Ausgrenzung und Rassismus entgegenzutreten und sich Gehör zu verschaffen.

Leben ist Bewegung

Besucher*innen können sich auf persönliche Geschichten, historische Ausstellungsstücke und zeitgenössische Kunstwerke freuen, die die Vielfalt und Bedeutung von Bewegung in verschiedenen Kulturen und Kontexten verdeutlichen. Durch interaktive Exponate wie den Kajak-Simulator können die Besuchenden selbst aktiv werden. «Move» lädt auch dazu ein, über die Bedeutung von Bewegung im eigenen Leben nachzudenken und die Vielfalt der menschlichen Bewegungserfahrungen zu erkunden. Die Ausstellung ist eine Hommage an die Kraft der Bewegung, die Menschen auf der ganzen Welt verbindet und bereichert.

 

Weitere Informationen:

  • Ausstellungsdauer: 3. Mai 2024 bis 16. März 2025
  • Vernissage: Donnerstag, 2. Mai, 18.30 Uhr
  • Indigenous Peoples Day: Sonntag, 23. Juni, 10 bis 17 Uhr

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