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Kunst in der Europaallee: Patrick Huber als Kurator bestimmt

Medienmitteilung

Die Stadt Zürich hat 2009 für das Kuratorium des «Kunstprojekts Europaallee» beim Hauptbahnhof Zürich einen Wettbewerb ausgeschrieben. Von den eingereichten Konzepten empfiehlt die Jury das Kuratorenkonzept <SPACE> des Zürchers Patrick Huber zur Weiterbearbeitung. Alle Projekte sind vom 22. bis 30. April im Ausstel-lungsraum Europaallee, im 1. Stock der Sihlpost, Kasernenstrasse 95, zu sehen.

22. April 2010

Bei der Gebietsentwicklung der Europaallee kommt der Kunst im öffentlichen Raum von Anfang an eine gewichtige Rolle zu. So hob Stadträtin Ruth Genner an der Medienkonferenz die Bedeutung von Kunstprojekten für eine zeitgemässe Stadtentwicklung hervor: «Kunst im öffentlichen Raum prägt die Identität eines Ortes mit. Sie verstärkt die besondere Ausstrahlung dieses neuen Stadtteils und begleitet das Wachstum der Stadt».

Im Juni 2009 schrieb das Amt für Städtebau im Auftrag des Tiefbauamts und auf Initiative der AG Kunst im öffentlichen Raum (AG KiöR) ein selektives Verfahren mit Präqualifikation für ein kuratorisches Gesamtkonzept aus. Der Kunstmasterplan für den neuen Stadtteil soll exemplarischen Charakter haben und eine zukunftsweisende Umsetzung von Kunst im öffentlichen Raum aufzeigen. Die künstlerischen Beiträge in dem bedeutenden und weiträumigen Areal werden vom Kuratorium bestimmt und koordiniert.

Die Resultate liegen nun vor: Die Jury empfiehlt das Konzept des Zürchers Patrick Huber zur Weiterbearbeitung. Huber ist ausgebildeter Architekt und organisiert seit 1995 Ausstellungen und Kulturevents. Bekannt wurde er durch seine Teilnahme an der Biennale von Venedig im Jahre 1998. Zwei Jahre später wurde er Leiter des Kunstraums Walcheturm in Zürich.

Patrick Huber geht davon aus, dass der öffentliche Raum in der Europaallee eine noch unbeschriebene Zone ist, die keine Geschichten, keine Erinnerungen in sich trägt. Diese Leere nimmt er zum Anlass, um eine neue Raumerfahrung zu schaffen und das Verständnis von Raum zu erweitern. Das Kuratorenkonzept sieht zwei Phasen vor: «Under Construction – Changing Space» während der Bauzeit und «Constructed – Sculpting Space» für die Zeit danach. «Under Construction» bespielt zwischen 2011 und 2019 die Baustelle Europaallee mit zeitlich beschränkten, künstlerischen Eingriffen. Vorgesehen sind musikalische, skulptu-rale, performative, zeichnerische und fotografische Interventionen. Nach Abschluss der Bauarbeiten, ab 2020, kommt «Constructed» zum Tragen. In erster Linie sollen Licht und Klänge eine nichtalltägliche Wahrnehmung des Ortes erzeugen. Das kuratorische Konzept ist pragmatisch und dabei offen und flexibel, so dass es auf Veränderungen eingehen kann, ohne seinen Charakter zu verlieren. Dazu Kurator Patrick Huber: «Die Kunst im öffentlichen Raum ist für die Menschen, welche sich darin bewegen. Die kontinuierliche Erweiterung der Wahrnehmung des Ortes schreibt sich bei jeder Begegnung in eine ein.»

Stadträtin Ruth Genner lobte die für dieses Projekt wichtige departementsübergreifende Zusammenarbeit zwischen Hoch- und Tiefbau, wie auch die vielfältigen eingegangenen Kuratorenkonzepte. Andreas Steiger, SBB Immobilien, Leiter Development Zürich City, gab bekannt, dass sich die SBB im etwa gleichen finanziellen Rahmen wie die Stadt – das heisst mit rund 2 Millionen Franken – am Projekt engagiert und die Kosten für die Phase «Under Construction» grösstenteils übernehmen wird. «Das Projekt eröffnet die Möglichkeit, die Europaallee bereits als Baustelle zu bespielen und für die Bevölkerung erlebbar zu machen», so Steiger.

Die Umsetzungen des Projekts erfolgt vorbehältlich der Genehmigung des Rahmenkredits und der konkreten Kunstprojekte seitens der Stadt Zürich. Klare Vorgabe an den Kurator ist zudem, für einzelne Projekte in beiden Phasen weitere private Sponsoren zu gewinnen.

Alle Arbeiten werden im Rahmen einer Ausstellung gezeigt.
Ausstellung «Kuratorenkonzept Europaallee»22. bis 30. April 2010, offen Mo-Fr, 16.00 bis 19.00 Uhr,Sihlpost, 1. Stock, Kasernenstrasse 95, 8001 Zürich. Eintritt frei.
Öffentliche Führung: Montag, 26. April 2010, 18 Uhrmit Christoph Doswald, Vorsitzender AG KiöR, Publizist und Kurator

Jury
Das Beurteilungsgremium bestand aus Stadträtin Ruth Genner, Katrin Jaggi vom Amt für Städtebau, Andreas Steiger von SBB Immobilien, dem Landschaftsarchitekten Stefan Rotzler, Mireille Blatter Matthys vom Amt für Städtebau, dem Vorsitzenden der AG KiöR, Christoph Doswald, Jacqueline Burckhardt vom Parkettverlag, dem Kurator Daniel Baumann sowie den Künstlern Pietro Mattioli und Christoph Rütimann.

Siegerprojekt
– Patrick Huber, Zürich

Teilnehmende Kuratorinnen und Kuratoren
– Artwise Curators Ltd, Susie Allen, London
– Paolo Bianchi, Baden
– Caroline Eggel, Berlin
– Martin Fritz, Wien
– Prof. Christoph Schenker, Zürich
– Claudia Spinelli, Basel