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Prävention

Sucht beginnt im Alltag. Prävention auch. Die Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich engagiert sich in Schulen, Ausbildungsstätten und der Jugendarbeit. Sie unterstützt Eltern und Jugendliche. Zudem berät sie Fachleute, ist aktiv im Jugendschutz und bietet der breiten Öffentlichkeit Information und Beratung.

Zum Thema Sucht

Was Sucht ist 

Sucht steht für die Abhängigkeit von legalen und illegalen Substanzen wie Alkohol, Tabak, Medikamenten oder Cannabis. Sucht steht aber auch für ein Verhalten, das ausser Kontrolle geraten ist. Sei es etwa im Nutzen von digitalen Medien oder beim Glücksspiel.

Wie sich Sucht zeigt

Wer abhängig ist, steht unter innerem Zwang, weiter zu trinken, weiter zu rauchen etc. Um die gleiche Wirkung zu erzielen, muss die Dosis mit der Zeit erhöht werden. Wird der Konsum reduziert, reagiert der Körper. Wer abhängig ist, vernachlässigt anderes. Auch das Wissen um gesundheitliche Schäden hindert nicht, weiter zu konsumieren.

Wie sich Sucht entwickelt

Weder ein gerauchter Joint, eine durchzechte Nacht noch Stunden hinter dem Computer münden direkt in eine Abhängigkeit. Je nach Suchtpotenzial eines Verhaltens oder einer Substanz kann ein problematischer Konsum aber früher oder später in eine Sucht führen. Die Entwicklung ist ein Prozess, an dessen Ende ein exzessiver, chronischer Konsum steht. Die Übergänge sind dabei fliessend - von abstinent, risikoarm zu zunehmend schädlich.

Was die Suchtpräventionsstelle tut

Die Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich ist in verschiedensten Bereichen aktiv:

Sie informiert über Substanzen, Suchtverhalten und Risiken. Sie ist da für Betroffene  und Angehörige und vermittelt sie weiter. Sie fördert, dass Suchtrisiken früh erkannt und rasch gehandelt wird. Sie begleitet Organisationen beim Aufbau von unterstützenden Strukturen. Sie engagiert sich im Jugendschutz.

Der Fokus verschiebt sich dabei mit der Zielgruppe. Bei Nichtkonsumenten steht das Vermeiden des Konsums im Vordergrund, oder zumindest ein zeitliches Hinauszögern. Das gilt insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Bei bereits Konsumierenden hingegen setzt sich die Fachstelle dafür ein, dass der Konsum risikoarm und der Situation angepasst bleibt.  

Beispiele aus der Praxis

Wenn Eltern Cannabis finden 

«Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich, Grüezi» – Am anderen Ende der Linie ist eine Mutter. Im Zimmer ihres Sohnes hat sie Cannabis gefunden. Sie sucht Rat. Die Suchtpräventionsstelle übernimmt in solchen Fällen eine Triage-Funktion. Unsere Spezialisten klären die Situation am Telefon. Sie unterstützen Eltern mit Tipps. Sie laden den Jugendlichen allenfalls zu einem Gespräch ein – auf seinen Wunsch mit oder ohne Eltern. Oder sie legen den Besuch einer Anlaufstelle wie der Jugendberatung nahe und vermitteln den Kontakt.

Junge mit Joint erwischt

Die Polizei stoppt einen Jugendlichen, der einen Joint raucht. Die Jugendanwaltschaft verfügt, dass der Teenager den Cannakurs der Suchtpräventionsstelle besucht. Die Kurzintervention bietet ihm Gelegenheit, über seinen Konsum nachzudenken. Der Coach zeigt ihm Wege auf, mit dem Kiffen aufzuhören oder zumindest weniger zu kiffen. Stuft der Coach den Konsum des Jugendlichen als problematisch ein, legt er ihm den Besuch einer Beratungsstelle nahe. 

Eine Schule sucht Regeln

Wie soll eine Lehrperson reagieren, wenn eine Schülerin kifft. Wie soll die Lehrperson reagieren, wenn sie es nur vermutet? Wann und wie die Eltern einschalten? In einer Sekundarschule stellen sich diese Fragen. Die Schulleiterin wendet sich an die Suchtpräventionsstelle. In zwei Workshops wird zusammen mit dem Kollegium eine gemeinsame Haltung entwickelt, das Beobachten und das Führen von Gesprächen thematisiert und eingeübt. Der Prozess mündet in ein Regelwerk, das für alle verbindlich ist.

Und ewig lockt das Smartphone

Die Schülerinnen chatten, die Schüler gamen: im Lehrerzimmer wird der Umgang mit Digitalen Medien zum Thema. Die Schulleitung fragt an und entscheidet sich für das Angebot «LOGIN»: In einer ersten Doppellektion werden die Grundlagen thematisiert. Ein Morgen mit theaterpädagogischen Elementen schliesst daran an. Spielerisch setzen sich die Schüler und Schülerinnen mit ihrem Medienkonsum auseinander. Ihre Theaterszenen eröffnen das dritte Modul – einen Elternabend. Eltern erhalten Informationen zum Thema und gibt die Gelegenheit, sich über ihre Erfahrungen auszutauschen. 

Wenn Alkohol zum Thema wird

Eltern mit Migrationshintergrund sind über Elternabende oder Flyer nicht immer einfach zu erreichen. Mit den Angeboten «Femmes-Tische» und «Väter-Forum» geht die Suchtpräventionsstelle andere Wege. Mütter und Väter mit Migrationshintergrund werden geschult, damit sie mit Landsleuten suchtpräventive Themen auf Augenhöhe und in der Muttersprache diskutieren. Ob Migrationshintergrund oder nicht, die Fragen bleiben oft dieselben: Wie sollen Eltern reagieren, wenn ein Kind zum Beispiel trinkt?

Keine Drinks unter 18

Die Bestimmungen sind klar: An unter 16-Jährige dürfen weder Alkohol noch Tabak, an unter 18-Jährige keine Spirituosen abgegeben werden. In der Praxis kommen Minderjährige trotzdem noch immer zu leicht an Tabak und Alkoholika. Die Suchtpräventionsstelle engagiert sich deshalb für den Jugendschutz. Sie schult (Fest-)Wirte und Verkaufspersonal und führt gemeinsam mit der Wirtschaftspolizei und dem Blauen Kreuz Testverkäufe durch. Mit von der Partie war die Stelle auch bei der Entwicklung von jalk.ch – einem digitalen Schulungstool für Alkohol-Verkäufer und -Verkäuferinnen. 

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