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Patient*innen mit Mangelernährung

Obwohl die Schweiz von Wohlstand geprägt ist, gibt es viele Menschen, die unter einer Mangelernährung leiden. Konkret geht man davon aus, dass 30-40% der Patient*innen in den Schweizer Spitälern davon betroffen sind. Die Identifikation und Behandlung dieser Personen ist uns ein zentrales Anliegen

Mangelernährung macht sich in der Regel durch Gewichts- und Kraftverlust bemerkbar, der aufgrund einer unzureichenden langfristigen Energie- und Proteinaufnahme entsteht. Die Ursachen für eine Mangelernährung sind vielfältig. Einerseits gehören Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, der Verlust von Geschmacks- und Geruchssinn sowie Schwierigkeiten beim Kauen oder Schlucken dazu. Daneben tragen Schmerzen, langfristige Medikation und psychische Erkrankungen wie Depressionen zusätzliche Risikofaktoren bei. Andererseits erhöht sich der Energiebedarf bei Krankheit, nach Operationen oder bei Tumorerkrankungen, was zu einem Energie- und Nährstoffdefizit führt. Oft treten diese Faktoren in Kombination auf und erfordern gezielte Massnahmen zur Behandlung und Prävention.

Folgen einer Mangelernährung

Mangelernährung führt nicht nur zu Gewichtsverlust, sondern auch zu Muskel- und Kraftverlust. Zudem kann sich die Wundheilung aufgrund des Nährstoffdefizits verschlechtern, das Immunsystem schwächen und zu einer längeren Erholungszeit sowie einem geringeren Ansprechen auf notwendige Therapien führen. Alles in allem hat Mangelernährung erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität.

Mangelernährung? Machen Sie den Test.

Falls einer oder mehrere der folgenden Punkte auf Sie zutreffen, kann dies ein Hinweis auf eine Mangelernährung sein:

  • Ich esse weniger als früher.
  • Ich lasse Mahlzeiten aus.
  • Ich habe ungewollt Gewicht verloren.
  • Meine Ernährung ist einseitiger geworden.
  • Mir fällt es immer schwerer, meine täglichen Arbeiten zu verrichten.
  • Meine Kleider sind mir zu gross geworden.
  • Ich werde darauf angesprochen, dass ich abgenommen habe.
  • Ich fühle mich oft kraftlos und schwach.

Im Stadtspital Zürich wird der Ernährungszustand bei Aufnahme anhand eines validierten Screening-Instruments bewertet. Wenn das Screening auffällig ist, erfolgt die Überweisung an die/den Ernährungsberater*in SVDE, die/der dann eine individualisierte Ernährungstherapie einleitet. Für eine erfolgreiche Umsetzung ist eine enge interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Pflege, ärztlichen Diensten, Therapeut*innen, Etagenservice und Küche von zentraler Bedeutung.

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