Das Eckgebäude an der Wilfriedstrasse 12 ist Teil des schlossartigen Komplexes entlang der Hottingerstrasse und wurde 1905 durch den Architekten Alfred Naef erbaut. Der dreiteilige Baukörper besteht aus einem Mittelbau und zwei breit gelagerten Flügeln. Der östliche Flügel umfasst das Gebäude an der Wilfriedstrasse 12. Das intakte Ensemble ist ein wichtiger Merkpunkt im Quartier. Die Fassaden sind mit reichen Schmuckformen wie zum Beispiel Rocaillen an Erkern, Balkonen und Fenstereinfassungen versehen. Die mit Wetterfahnen bekrönten Erkertürme akzentuieren die Einmündungen der Quartierstrassen in die Hauptstrasse. Der zur Wilfriedstrasse hin orientierte Treppenhausrisalit mit seinem Vordach, die originale Haustüre und die Farbverglasungen der riesigen Treppenhausfenster sind typische Merkmale des Jugendstils.

Die auf schweren Konsolen ruhenden Balkone aus Granit mit schmiedeeisernen, geschmückten Geländern sind in Richtung Hottingerplatz orientiert.

Die Balkone befanden sich in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand und erforderten eine qualifizierte Zustandsanalyse. Handläufe, Befestigungen und Zierelemente wiesen fortgeschrittene Rostschäden auf. Dank überliefertem Handwerk konnten die Balkone mit höchstem baukünstlerischem Anspruch repariert, ertüchtigt und konserviert werden.

Bei zwei der drei Balkongeländer handelt es sich um die bauzeitlichen Geländer von 1905. Für die fachmännische Sanierung wurden diese entfernt und in der Werkstatt sandgestrahlt, spritzverzinkt, grundiert und mit Eisenglimmerfarbe in Anthrazit gestrichen. Die Befestigungen und Handläufe wurden ersetzt. Die Zierelemente in Form von Muscheln und Blumenblättern waren von Rostfrasslöchern durchzogen und mussten aufgelötet und repariert werden. Zusätzlich wurden fehlende Elemente wieder ergänzt und die nicht mehr erhältlichen Bestandteile wie Halbrundschrauben und Ziernieten wurden reproduziert.

Um die sicherheitstechnischen Anforderungen zu erfüllen, wurden die Pfosten verlängert und mit Winkeleisen ergänzt, damit die notwenige Absturzhöhe gewährleistet ist. Zusätzlich wurde ein Drahtseilnetz mit schwarz eingefärbten Bindeseilen rückseitig in das Geländer eingebunden, um eine Übersteigung zu verhindern.

Die Balkonplatten wurden instand gestellt. Hierzu wurden die Risse in den Balkonplatten neu armiert und mit Granitstücken ergänzt. Fein verarbeitete Kupferrohre zur Entwässerung schmiegen sich dezent seitlich an die Balkone.

Mit Hilfe von versiertem und sehr qualifiziertem Handwerk erstrahlen die Balkone wieder in ihrer schönsten baukünstlerischen Form und geben dem repräsentativen Haus einen grossen Teil seiner Ausdruckskraft.

• Adresse: Wilfriedstrasse 12
• Kreis / Quartier: 7 / Hottingen
• Inventar: unter Schutz
• Baujahr: 1905
• Architektur: Alfred Naef
  
  
• Bauherrschaft: Privat
• Architektur: Lüscher Architekten AG (Betty Neumann?)
  
• Unternehmer: Werner Villiger Kunstschlosserei, Bünzen,  Kuster J. & A. Steinbrüche AG, Freienbach, Meier-Ehrensperger, Zürich und Spengler Oliver Stöckli aus Muri
• Ausführung: 2020