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Interview mit Doris Gillard

Doris Gillard, bei der Genossenschaft für das Dienstleistungsangebot zuständig, erklärt die Einführung des Angebots und dessen Erfolg.

Quelle Sunnige Hof

Doris Gillard, Sie sind Koordinatorin für Dienstleistungen der Siedlungsgenossenschaft Sunnige Hof. Was war Ihre Motivation, Ihren Genossenschaftlerinnen und Genossenschaftlern Car-Sharing anzubieten?

Das Angebot entstand im Rahmen unserer Strategie, unseren Genossenschafterinnen und Genossenschaftern so lange wie möglich das autonome Wohnen in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund bieten wir unseren Bewohnerinnen und Bewohnern Dienstleistungen an, die über das Wohnen hinausgehen und zum Komfort für das tägliche Leben beitragen sollen. Mit Mobility wollen wir ihnen ein attraktives Mobilitätsangebot zur Verfügung stellen. Das Angebot wurde mit dem Ersatzneubau Mattenhof in Schwamendingen eingeführt, der nach der Parkplatzverordnung der Stadt Zürich pro Wohneinheit maximal 0,67 Parkplätze zur Verfügung stellen darf. Mit dem Angebot tragen wir auch zur Nachhaltigkeit bei, die als wichtiger Wert in unserem Leitbild verankert ist. Wir sind generell Befürworter von Sharing-Angeboten, so arbeiten wir beispielsweise auch mit der Mietplattform «sharely» zusammen, und seit Kurzem haben wir mit «carvelo2go» noch ein neues Sharing-Mobilitätsangebot in Schwamendingen.

Wie haben Sie von den Mobility-Angeboten erfahren und gab es auch andere Alternativen?

Mobility war bei Beginn unserer Kooperation bereits ein wichtiger Player auf dem Carsharingmarkt. Wir sind gezielt auf Mobility zugegangen, und beide Seiten waren von Anfang an von einer Zusammenarbeit überzeugt, sodass keine Alternativen in Betracht gezogen wurden.

Wie hat Mobility Sie in der Entscheidungsfindung und der Umsetzung des Angebots unterstützt?

Die Verantwortlichen von Mobility unterstützten uns von Anfang an und sind auf unsere Bedürfnisse eingegangen. Sie haben uns auch bei der Organisation der Infoveranstaltungen für unsere Bewohnerinnen und Bewohner und der Werbung für das Angebot geholfen. Nach wie vor können wir auf ihre Unterstützung zählen, so beispielsweise bei der Beantwortung von Fragen von Nutzerinnen und Nutzern.

Wie haben Sie die Bewohnerinnen und Bewohner auf das Angebot aufmerksam gemacht?

Wir haben auf sämtlichen Kanälen auf das Angebot hingewiesen: Website, Facebook, Genossenschaftsmagazin, Aushänge in den Treppenhäusern, Verteilung von Flyern und auch mit Infoveranstaltungen. Dasselbe hat Mobility auf ihren Kanälen getan.

Wie und von wem wird es jetzt angenommen?

Das Angebot wird, was die Kilometerlänge angeht, jedes Jahr mehr benutzt. Genaue Benutzerdaten haben wir nicht, die liegen nur Mobility vor. Wir wissen jedoch, wie viele Abos gelöst werden. Im Mattenhof (Schwamendingen) haben wir aktuell 133 eingelöste Abos, in Else Züblin (Albisrieden) 65 und in Mönchaltorf 6. Die Unterschiede erklären wir uns aufgrund der unterschiedlichen Durchmischung und Lage der Siedlungen. In Else Züblin haben wir eine sehr durchmischte Bewohnerschaft mit einem relativ hohen Anteil von älteren Bewohnerinnen und Bewohnern, die vielleicht bereits nicht mehr Auto fahren oder gegenüber solchen Sharing-Angeboten eher skeptisch sind. Mönchaltorf befindet sich in einer eher ländlichen Umgebung, wo viele selbst ein Auto besitzen.

Inwiefern überwiegt der Nutzen die sicherlich für Sie entstehenden Kosten?

Die Dienstleistung ist nicht selbsttragend, aber wir wollen damit unseren Genossenschafterinnen und Genossenschaftern ein attraktives und nachhaltiges Mobilitätsangebot bieten.

Wie sind Ihre Erfahrungen mit den Elektroautos?

Mit den Elektroautos werden weniger Kilometer gefahren als mit den Kombis. In der Regel brauchen die Leute die Elektroautos eher in der Stadt und weniger für den Transport von Sachen. Für Personen, die das Elektroauto zum ersten Mal benutzen, mag das Auto ungewöhnlich sein, weil die Motorgeräusche gar nicht zu hören sind. Mir persönlich gefällt das Fahrgefühl.

Welche Gründe könnten dagegensprechen, das Mobility-Angebot auf weitere Siedlungen, bestehende und Neubauten, auszuweiten?

Die Parkplatzsituation. Wir können das Angebot nur dort ausweiten, wo der Standort sowohl für unsere Bewohnerinnen und Bewohner als auch für andere Nutzende gut sichtbar ist. In einer Tiefgarage ist das beispielsweise nicht der Fall. Wir haben uns  entschieden das Angebot in unseren grösseren Siedlungen anzubieten und bei Neubauten zu prüfen, ob es sinnvoll ist. In der Stadt Zürich hat es bereits viele Mobility-Standorte. Der Standort muss also konkurrenzfähig und das Kosten-Nutzen-Verhältnis muss im Rahmen sein.

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