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Arten der Prostata-Biopsie

Die Prostata-Biopsie kann auf verschiedene Arten durchgeführt werden: In Lokalbetäubung, Propofol-Sedation oder Kurznarkose. Die Biopsie erfolgt ambulant. Die richtige Wahl hängt im Einzelfall ab von verschiedenen Faktoren wie z.B. der Lage der verdächtigen Läsion innerhalb der Prostata, der geplanten Anzahl der zu entnehmenden Proben sowie auch den Präferenzen des Patienten selbst. Folgende drei Arten der Biopsie bietet das Stadtspital Zürich an:

Transrektale Fusionsbiopsie der Prostata in Lokalbetäubung

Diese Biopsie erfolgt über den Enddarm, weshalb eine antibiotische Prophylaxe notwendig ist. Dabei wird eine dünne Ultraschallsonde in den Enddarm eingelegt, darüber wird die Prostata mittels Lokalbetäubungsmittel unempfindlich gemacht (analog der Lokalbetäubung bei Zahnarzt, Hautarzt, etc). Es ist die technisch einfachste und unkomplizierteste Art der Biopsie und dauert ca. 15 Minuten Die wichtigsten Komplikationen, welche in der Häufigkeit von 1-2% auftreten können, sind die Infektion der Prostata (sogenannte Prostatitis), da vom Darm her Keime in die Prostata verschleppt werden können, und die Harnverhaltung (vorübergehende Unfähigkeit, Harn lösen zu können). Risikofaktoren für die Infektion sind die vorausgehende wiederholte und vor allem zeitnahe Einnahme von Antibiotika (innerhalb der letzten 3 Monate), für die Harnverhaltung bereits vor der Biopsie bestehende Beschwerden beim Wasserlösen. 

Transrektale Fusionsbiopsie der Prostata in Propofol-Sedation

Diese Art der Biopsie entspricht prinzipiell der oben beschriebenen Methode. Der Unterschied liegt darin, dass zusätzlich zu der lokalen Betäubung eine Sedation (vergleichbar mit einem tiefen Schlaf) möglich ist und der Patient von der ganzen Biopsie nichts mitbekommen. Diese Sedation ist aber keine Narkose und es ist keine Beatmung notwendig. Diese Art der Sedation wird z.B. bei Darmspieglungen bereits seit Jahrzehnten sehr sicher eingesetzt. Die Sedation mit kurzer Aufwachzeit nimmt ca. 20-30 Minuten mehr in Anspruch als obige Methode.  

Patientenerfahrungsbericht: Herr A.G., Jahrgang 1962: "Ich hatte im Vorfeld bereits zweimal eine Biopsie in Lokalbetäubung. Ich hatte diese zwar als ertragbar, aber doch unangenehm empfunden, vor allem beim letzten Mal. Die nun dritte Biopsie in Propofol-Sedation war ein ganz anderes Erlebnis und ich spürte rein gar nichts. Ich war davon sehr begeistert und würde es nur noch so durchführen lassen." 

Transperineale Fusionsbiopsie der Prostata in Anästhesie-geführter Kurznarkose

Bei dieser Art der Biopsie erfolgt die Biopsie über das Hautareal zwischen dem Hodensack und der Enddarmöffnung, dem so genannten Damm (auch Perineum). Die Lokalbetäubung ist hier schwieriger als bei der Methode via Darm, deshalb erfolgt diese Art der Biopsie bei uns in Anästhesie-geführter Kurznarkose. Der grosse Vorteil liegt dabei in der praktisch nicht vorhandenen Komplikation der Prostatainfektion, da das Hautareal im Gegensatz zum Darm desinfiziert werden kann. Prinzipiell kann bei dieser Methode auf eine antibiotische Prophylaxe verzichtet werden. Der zeitliche Gesamtaufwand liegt mit Vorbereitung und Aufwachzeit bei ca. 90-120 Minuten. Diese Methode eignet sich ganz besonderes bei Patienten, welche bereits Prostatainfektionen nach Biopsien im Vorfeld erlebt hatten, bei Einnahme von Antibiotika (v.a. wegen Infektionen im Harntrakt) innerhalb der letzten 3 Monate (respektive vorbekannten antibiotika-resistenen Keimen) oder aber bei Läsionen, welche unmittelbar vor der Harnröhre liegen und somit mit den anderen Methoden schwieriger erreichbar sind. Natürlich kann diese Methode immer auch ausschliesslich auf Wunsch des Patienten erfolgen.  

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