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Stadtklima

stadt-zuerich.ch/stadtklima

Ein günstiges Stadtklima trägt massgeblich zur Erhaltung der Lebensqualität in der Stadt und zum Schutz der Gesundheit der Bevölkerung bei. In Städten herrscht ein besonderes Lokalklima. Erhöhte Temperaturen und belastete Luft stellen für die Bevölkerung direkt ein Gesundheitsrisiko dar und vermindern die Lebensqualität.

Negative Einflüsse auf das Lokalklima

HItze herrschat auch in Zürich: Badi Utoquai

Diese Faktoren beeinflussen das Lokalklima negativ:

  • Versiegelung des Bodens
  • direktes Abführung von Wasser über die Kanalisation
  • geringer Grünanteil
  • Speicherung von Wärme in Bauten
  • Emission von Luftschadstoffen sowie Abwärme
  • reduzierte Luftzirkulation aufgrund der Baustruktur

Wie unterschiedlich sich verschiedene Bebauungsarten auf die Temperatur auswirken, zeigen Standortvergleiche.

Vergleichen Sie zwischen auf der Webseite Lokalklima-Monitoring Stadt Zürich die verschiedenen Standorte:

  • Friedhof Sihlfeld und Hardplatz (begrünt - versiegelt)
  • Oerlikerpark und Vulkanplatz (unterschiedliche Parkgestaltung)
  • Altuetliberg und Perron - HB (Land - Stadt)

Hitzeinseleffekt und Zunahme von Tropennächten

Zürich muss mit einem veränderten Lokalklima rechnen: Über mehrere Tage andauernde Hitzewellen, bei denen das Thermometer tagsüber weit über 30 °C klettert und nachts nicht unter 20 °C sinkt. Besonders betroffen sind Städte und Agglomerationen mit dicht bebauten und grossflächig versiegelten Gebieten. Hier lässt sich ein ausgeprägter Hitzeinseleffekt vor allem nachts nachweisen, wenn die in den Oberflächen gespeicherte Wärme wieder an die Umgebungsluft abgegeben wird. In Zürich beträgt dieser Hitzeinseleffekt nachts bis zu 7 °C verglichen mit einem ähnlichen Gebiet in ländlichem Umfeld. Tagsüber beträgt dieser Temperaturunterschied nur bis zu 2 °C. Der Klimawandel bzw. insbesondere aufeinanderfolgende Hitzetage verschärfen diese Problematik des nächtlichen Hitzeinseleffekts – was flächendeckend zu mehr Tropennächten, auch solchen weit über 20 °C, führen kann.

Aktuell

Das Kaltluftsystem in Zürich

Das Zürcher Stadtgebiet wird vornehmlich durch Talabwinde und Hangabwinde mit Kaltluft versorgt. Insbesondere die Kernbereiche der Stadt sind auf den Zustrom kühlerer Luft von den Hangbereichen der umliegenden Erhebungen angewiesen.

Bei Planungen muss man die nächtliche Kühlwirkung der spezifischen Windsysteme berücksichtigen. So haben beispielsweise Neubauten je nach Ausprägung (Länge, Breite, Höhe und Stellung des Gebäudes) Einfluss auf klimaökologisch relevante Faktoren wie bodennahe Kaltluft, Windgeschwindigkeit, Kaltluftvolumenstrom sowie Temperatur und PET.

Die Windsysteme sollten weitgehend unbeeinträchtigt bestehen bleiben, damit sie weiterhin ihre Funktion erfüllen und für nächtliche Abkühlung sorgen können. Der Zustrom kühlerer Luft in den Siedlungskörper hinein darf nicht unterbrochen werden. Luftaustauschprozesse sind für die Verringerung der Hitzebelastung entscheidend.

Pilotprojekt zur Messung von Kaltluftströmen in Zürich

Die Messstationen zur Kaltluftmessung werden installiert. Bild: Thomas von Allmen, UGZ

Die Kaltluftströme, die in Zürich natürlicherweise vorkommen, wurden durch Spezialist*innen berechnet. Mit einem Pilotprojekt versucht das Messlabor Luftqualität des Umwelt - und Gesundheitsschutzes Zürich nun herauszufinden, ob die Berechnungen der Kaltluftströme stimmen. Erste Messungen fanden im Sommer 2022 am Chäferberg und am Friesenberg statt. 

Herausforderung Kaltluftstrom-Messung

Die genaue Messung der Lufttemperatur im Freien ist eine Herausforderung. Durch Strahlungseinflüsse können Messfehler von mehreren Graden entstehen. Ein weiterer Knackpunkt ist, Plätze für geeignete Messstellen mit Montagemöglichkeiten für die Sensoren zu finden. Die Messstelle muss so gewählt werden, dass die Messung nicht beeinflusst wird. Erste Erfahrungen, wie man die Kaltluftströme messen kann, hat das Team Messung Luftqualität im Sommer 2021 gesammelt. Nun ist die aktuelle Messkampagne Anfang Juni gestartet. 

Standorte Messstationen

Messstandorte am Friesenberg
KOM Chäferberg, Grau

Informations – und Hitzewarnsysteme

Um die Gesundheit der Bevölkerung während Hitzeperioden zu schützen, wurden die bestehenden Informations- und Hitzewarnsysteme gezielt auf heisse Sommertage weiterentwickelt. Neue Erkenntnisse fliessen in die Schulungsprogramme der Mitarbeitenden in Alters- und Pflegeeinrichtungen ein. Für Mitarbeitende, die bereits heute stark von der Hitze betroffen sind, werden geeignete Massnahmen, z.B. angepasste Bekleidung, Schutzmaterial, Anpassung von Arbeitsprozessen und -zeiten, ausreichend Getränke, umgesetzt. Massnahmen, um Leistungseinbussen aufgrund von Hitze zu verhindern, sind geplant.

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