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Kinderschutz

Für welche Art Delikte ist der Kinderschutz zuständig?

Wenn ein Kind (bis 16 J.) Opfer wird von:

Tätlichkeiten, Körperverletzung, Belästigung, sexuelle Belästigung, Freiheitsberaubung, Drohung, sexuelle Nötigung, Vergewaltigung, sexuelle Handlungen mit Kindern, Exhibitionisten, Entziehen von Unmündigen, Vernachlässigung, Diebstahl, Raub, etc.

Wie stark belastet dieser Job?

Das ist individuell und kommt auch auf die einzelnen Fälle an. Wie bei anderen Fachgruppen gibt es Fälle die mehr oder weniger belasten. Wichtig ist es, dass sich die Mitarbeitenden untereinander austauschen und nach Feierabend abschalten können.

Müssen die Mitarbeiter des Kinderschutz auch pornographisches Material sichten?

Die Sachbearbeiter der Fachgruppe Kinderschutz müssen in vielen Fällen die von der Gruppe elektronische Beweismittelsicherung und Internetkriminalität (GEBSI) aufbereiteten Computerdaten nach verbotener Pornografie sichten.

Kann man ohne Probleme (Psyche) jahrelang im Kinderschutz arbeiten?

Ja, man kann. Wir legen intern sehr viel Wert auf Gespräche mit den Mitarbeitenden und bieten ihnen die nötige Unterstützung.

In welchem Alterssegment befinden sich die Opfer?

Das ist abhängig vom Delikt. Im Bereich sexueller Missbrauch sind die meisten Opfer zwischen 9 und 13 Jahre alt.

Wie wird ein Kind befragt?

Die Kinder, welche sexuelle Übergriffe erleiden mussten, werden in praktisch allen Fällen audiovisuell (Videobefragung) befragt. Opfer von anderen Straftaten können auch schriftlich befragt werden.

Werden Mädchen von Frauen und Knaben von Männern befragt?

In der Regel und nach Möglichkeit ja. Es gibt Ausnahmen.

Werden bei Befragungen auch Psychologen beigezogen?

Eine Psychologin verfolgt die audiovisuellen Befragungen jeweils von einem Nebenraum aus. Bei schriftlichen Befragungen wird darauf verzichtet.

Was ist, wenn das Kind zu klein ist um befragt zu werden?

Kinder unter 5 Jahren werden nur in Ausnahmefällen befragt. Wenn es vom Entwicklungsstand her nicht in der Lage ist, befragt zu werden, wird darauf verzichtet.

Wie viele Opferbefragungen werden pro Jahr gemacht?

Im Durchschnitt sind es ca. 130 Befragungen pro Jahr.

Sind die Eltern bei den Befragungen dabei?

Die Eltern haben grundsätzlich das Recht, bei der Befragung ihres Kindes dabei zu sein. Es gibt Ausnahmesituationen, bei welchen es besser ist, wenn die Kinder alleine befragt werden.

Wie viele Täter werden pro Jahr verhaftet?

Im Durchschnitt etwa 45 Täter.

Was wird präventiv gemacht?

Bis zur Änderung der StPO haben wir in verschiedenen Kinder-Chats verdeckt ermittelt. Dies ist im Kanton Zürich leider nicht mehr möglich. Wir halten Vorträge, informieren und patrouillieren an den uns einschlägig bekannten Örtlichkeiten.

Begünstigt das Internet Übergriffe?

Im Internet werden sehr oft die Übergriffe vorbereitet und auch durchgeführt. Es ist wichtig, dass sich Kinder und Eltern nicht nur der Vorteile des Internets bewusst sind, sondern auch die Gefahren kennen.

Was ist der Unterschied zwischen Belästigung und Missbrauch?

Beides ist missbräuchlich, der Unterschied ist fliessend. Wenn die Täterschaft zum Beispiel in einem Bus ein Kind über den Kleidern streichelt oder tätschelt oder obszöne Bemerkungen macht, dann handelt es sich eher um eine sexuelle Belästigung. Geht die Täterschaft weiter, zum Beispiel nimmt sie sexuelle Handlungen mit dem Kind oder am Kind vor, zieht das Kind in eine sexuelle Handlung mit ein, dann handelt es sich um einen Missbrauch im Sinne von sexuellen Handlungen mit Kindern.

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