Qualitätsentwicklung und -sicherung (QEQS)
Grundlagen für die Volksschule der Stadt Zürich
- Volksschulgesetz (VSG) Kanton Zürich
- Qualitätskonzept für die Entwicklung und Sicherung der Qualität in den Volksschulen der Stadt Zürich (QEQS)
- Leitsätze der Zürcher Schulpflege (ZSP)
Qualitätskonzept
Die Qualität von Unterricht und Betreuung steht im Zentrum des Qualitätsmanagements. Ebenfalls bedeutsam ist die Kooperation im Schulteam sowie die partizipative Beteiligung der Schülerinnen und Schüler sowie der Eltern.
Entwicklung und Sicherung eines lernförderlichen Klimas
Die Qualität einer Schule entsteht in erster Linie in der direkten Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen.
Ziel ist es, ein lernförderliches Klima zu pflegen sowie Unterricht und Betreuung in hoher Qualität zu gewährleisten. Essenzielle Gelingensfaktoren sind kollegiale Zusammenarbeit, gemeinsame Reflexion und gegenseitiges Feedback. Der Fokus der Zusammenarbeit des Schulteams ist auf dem Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler gerichtet. Die Schulleitung unterstützt das Schulteam, indem sie die Zusammenarbeit im Team institutionalisiert und vernetzt.
Qualitätsmanagement als kontinuierliche Entwicklung in 5 Schritten
Jede Schule erarbeitet ihre pädagogische Haltung und Werte und beschreibt diese im Leitbild.
Jede Schule erarbeitet ihre pädagogische Haltung und Werte und beschreibt diese im Leitbild. Sie plant ihre Schulentwicklung basierend auf der Strategie der Zürcher Schulpflege und legt sie im Schulprogramm dar. Dessen Umsetzung erfolgt systematisch und zielgerichtet unter Einbezug der Beteiligten.
Jährlich wird die Qualität intern evaluiert und alle fünf Jahre erfolgt eine externe Schulevaluation durch die kantonale Fachstelle für Schulbeurteilung (FSB).
Wenn Qualität entwickelt und gesichert werden soll, muss ein gemeinsames Verständnis von Qualität herrschen.
Leitbild
Jede Schule verfügt über ein Leitbild, das die wichtigsten Anliegen, Wertvorstellungen und Haltungen zu pädagogischer Qualität und Schulkultur beschreibt. Leitbild und strategische Schwerpunkte orientieren sich an den kantonalen Vorgaben gemäss Handbuch Schulqualität und Fachstelle für Schulbeurteilung sowie an der Strategie der Schulpflege. Das Leitbild bietet einen Handlungsrahmen für das Schulpersonal, ist allen bekannt und wird für Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozesse herangezogen. Behördenmitgliedern, Eltern, Schülerinnen und Schülern dient es als Orientierung.
Das Leitbild wird bei Veränderungen von Rahmenbedingungen oder Erkenntnissen aus dem laufenden Qualitätsprozess, mindestens jedoch alle fünf Jahre auf Aktualität geprüft, überarbeitet, von der KSB abgenommen und veröffentlicht.
Betriebskonzept
Die Schule verfügt über ein Betriebskonzept, das die internen organisatorischen Verfahren und Abläufe festlegt und die alltägliche Zusammenarbeit regelt. Die Vereinbarungen zur Elternmitwirkung und Schülerinnen- und Schüler-Partizipation sind ebenfalls Teil des Betriebskonzeptes.
In der Verantwortung der Schulleitung wird das Betriebskonzept regelmässig, mindestens jedoch alle fünf Jahre, aktualisiert und von der KSB abgenommen.
Schulprogramm
Ausgehend von einer Standortbestimmung, die alle Erkenntnisse über die Qualität der Schule berücksichtigt, erarbeitet und reflektiert die Schule ihr Schulprogramm. Dieses bildet die mittelfristige Planung der strategischen Schwerpunkte für die nächsten drei bis fünf Jahre ab (VSV, § 42 Abs. 1) und wird von der KSB genehmigt sowie auf der Homepage der Schule veröffentlicht.
Das Schulprogramm wird anhand der kantonalen Vorgaben, der ZSP-Strategie, Vorgaben der KSB und dem Leitbild der Schule geplant und umfasst sowohl Entwicklungs- als auch Sicherungsziele.
Die Eltern haben im Rahmen ihres Mitwirkungsrechtes ein Anhörungsrecht bei der Schulprogrammplanung.
Jahresplanung
Die Jahresplanung (VSV, § 43) bildet alle Vorhaben und Projekte aus dem Schulprogramm zeitlich und aufwandmässig in einem höheren Detaillierungsgrad ab. Sie ist das operative Planungsinstrument der Schulleitung und wird in der Schulkonferenz abgestimmt sowie von der KSB genehmigt. Rollend kann die Jahresplanung an neuere Entwicklungen angepasst werden.
Die Qualität entsteht in der direkten Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern. Die Verantwortung für die Umsetzung der Vereinbarungen liegt bei jedem Mitarbeiter / bei jeder Mitarbeiterin.
Die Qualitätsproduktion findet in folgenden Bereichen statt:
- Unterricht und Betreuung
- Kooperationen innerhalb der Schule und mit externen Partnern
- Projekte und Arbeitsgruppen
Die Vorhaben zur Qualitätssicherung, -optimierung und –entwicklung sollen systematisch und zielgerichtet umgesetzt werden. Dies kann mittels Projektmanagement oder anderer, z.B. agiler Methoden der Schul- und Unterrichtsentwicklung erreicht werden.
Ziel der Schul- und Unterrichtsentwicklung ist eine Veränderung im Alltag bzw. in der Praxis, um einen Mehrwert für die Schülerinnen und Schüler und für die Mitarbeitenden zu erzielen.
Zwei Evaluationsansätze
Zur Qualitätsprüfung stehen grundsätzlich zwei Evaluationsansätze zur Verfügung:
- Interne Evaluation: Selbstevaluation und individuelles Feedback
- Externe Evaluation: alle 5 Jahre durch die Fachstelle für Schulbeurteilung (FSB)
Die Evaluation wird im Rahmen der Jahresplanung festgelegt und deren Ergebnis im Jahresbericht der Schule transparent dargestellt. Die Qualitätsprüfung liefert die Grundlage für die Standortbestimmung, die Schulprogramm- und die Jahresplanung.
Die interne Evaluation dient dazu, die Wirkungen der gemeinsamen Arbeit einschätzen zu können.
In der externen und neutralen Evaluation durch die FSB wird die Qualität der Volksschule aus pädagogischer und organisatorischer Sicht beurteilt und Verbesserungsempfehlungen ausgesprochen.
Rechenschaftslegung (Jahresbericht)
Nach der Standortbestimmung verfasst die Schulleitung einen Jahresbericht zuhanden der KSB.
Der Jahresbericht dokumentiert zusammenfassend die qualitätsbezogenen Aktivitäten. Er dient der Rechenschaftslegung, hält die Qualitätsprüfungsergebnisse fest und ist Grundlage für die Planung des Folgejahres. Als behördlicher Aufsichtsbericht gibt der Jahresbericht l Auskunft über den Stand der Schul- und Unterrichtsentwicklung, die Zielerreichung, die Erfolge, über Stolpersteine und Besonderheiten. Da er möglicherweise schützenswerte Daten enthält, wird der Jahresbericht nicht veröffentlicht. Informationsbedürfnisse und Anträge auf Einsichtnahme werden im Einzelfall durch den Rechtsdienst geprüft.
Qualitätssicherung ist anspruchsvoll und bedarf grosser Aufmerksamkeit und Steuerung. Die Schulleitung sorgt dafür, dass gelungene Projekt-/Arbeitsgruppenergebnisse implementiert, Wissen transferiert und nicht bewährte Vorgehensweisen verworfen werden.
Gelungene Schul- und Unterrichtsentwicklung basiert auf der aktiven Einbindung aller Interessensgruppen (Schulpersonal, Schülerinnen, Schüler und Eltern), der kontinuierlichen Verbesserung sowie der regelmässigen gemeinsamen Reflexion. Dabei werden nicht nur der Erfolg der Massnahmen (single loop learning – Plan-Do-Check-Act), sondern auch die zugrunde liegenden Strategien, Werte und Normen (das Leitbild) kritisch reflektiert (double-loop learning) sowie gegebenenfalls angepasst. Im deutero-loop der lernenden Organisation schliesslich werden die gewählten Vorgehensweisen zur Verbesserung (das Lernen selbst) kritisch hinterfragt und gegebenenfalls angepasst (Argyris & Schön, 1978).
Schulleitung
Die Schulleitung trägt die Hauptverantwortung für die zweckmässige Umsetzung der QEQS, des Qualitätsmanagements an der Schule.
Steuergruppe (StG)
Die Steuergruppe sorgt im Auftrag der Schulkonferenz dafür, dass vereinbarte Ziele erreicht, Verfahren und Termine eingehalten werden.
Schulkonferenz (SK)
Die Schulkonferenz besteht aus den Schulmitarbeitenden und beinhaltet Mitsprache, Mitbestimmung, das Stimmrecht in den Sitzungen und die Verpflichtung zur Mitarbeit. Die Schulkonferenz legt das Schulprogramm fest und beschliesst über Massnahmen zu dessen Umsetzung.
Projekt- oder Arbeitsgruppen
Die Mitarbeitenden beteiligen sich gemäss der Pensenvereinbarung im neuen Berufsauftrag an der Schul- und Unterrichtsentwicklung in Projekt- oder Arbeitsgruppen.
Kreisschulbehörde (KSB)
Die KSB ist für die übergeordnete strategische Planung der Qualitätssicherung und -entwicklung verantwortlich. Sie beaufsichtigt die Schulen.
Fachstelle für Schulbeurteilung (FSB)
Die FSB führt ein professionelles Verfahren für die externe Evaluation der Volksschule im Kanton durch (VSV, § 47 Abs. c). Der Bericht der FSB gibt Schulen Entwicklungshinweise und untersteht dem Öffentlichkeitsprinzip.
Strategie und Bildungsagenda
Als zuständige Behörde der Volksschule der Stadt Zürich
- pflegen wir eine fortschrittliche Pädagogik im Lebensraum Schule,
- bieten wir ein verlässliches, motivierendes Arbeitsumfeld
- und nehmen wir gesellschaftliche Entwicklungen auf und gestalten den Lebensraum Schule als weltoffenen, inklusiven Lern- und Begegnungsort.
Leitsätze Schulpflege
- «Tagesschule» und «Betreuung Freizeit» werden zu einem pädagogischen Gesamtkonzept zusammengeführt und ermöglichen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Jede Schule entwickelt ausgehend von der Vision und Strategie eine gemeinsame pädagogische Haltung und lebt diese im Schulalltag. Das daraus resultierende Profil wird gegen innen und aussen wahrgenommen.
- Die Lehr- und Betreuungspersonen leben eine professionelle, respektvolle und inspirierende Beziehung zu den Schülerinnen und Schülern.
Zugehörige Projekte:
- Tagesschule 2025: Die Volksschule der Stadt Zürich nimmt mit dem Projekt Tagesschule 2025 gesellschaftsrelevante Ansprüche auf: Bildungschancen, Wirtschaftlichkeit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit der Pilotphase II sind bis Ende 2022 rund 30 Schulen in das Modell Tagesschulen überführt. Auf das Jahr 2023 ist die etappenweise flächendeckende Einführung vorgesehen.
- Betreuung Freizeit (BeFrei): Es soll ein vielfältiges Betreuungs- und Freizeitangebot in den freiwilligen Angebotszeiten konzipiert werden, das schuleigene, schulnahe und externe Kooperationspartner einschliesst, stufengerecht bzw. altersgemäss ist, dem Betreuungsbedarf entspricht und in das pädagogische Konzept einer Schule passt. Ein breites Betreuungs- und Freizeitangebot knüpft an den überfachlichen Kompetenzen des Lehrplans 21 an und beinhaltet Angebote aus verschiedenen Dimensionen.
Leitsätze Schulpflege
- Die Schulen fördern das individuelle Lernen der Schülerinnen und Schüler partizipativ und integrativ.
- Dabei werden Neugier, Freude und Motivation als Grundlage für den Erwerb von Wissen und Kompetenzen für alle gefördert, gestärkt und eingefordert.
- Durch ausgewogenen, individualisierten Unterricht erreichen die Schülerinnen und Schüler eine ihren Fähig- und Fertigkeiten entsprechende beste fachliche und überfachliche Kompetenz.
- Die Schulen fördern Lernen mit digitalen Medien und das eigenverantwortlich Lernen unabhängiger von Zeit und Ort.
- Die Beurteilung der Schülerinnen und Schüler ist ganzheitlich, vergleichbar und transparent. Sie orientiert sich an der Leistung sowie dem Leistungsfortschritt und nicht an der Herkunft und/oder dem Geschlecht.
- Die Sekundarschule ist integrativ ausgerichtet. Sie orientiert sich am Entwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler, um eine nahtlose weitere Förderung zu gewährleisten.
- Frühe Förderung
- Berufswahlvorbereitung beim Übergang in die Sekundarschule
- Aufgaben geben - erledigen - betreuen
- Pilot Umsetzung Begabungs- und Begabtenförderung (UBBF)
- Schulentwicklung und Digitalisierung: KITS NG (Next Generation) und Bring your own device (BYOD)
- Back to School - Neugestaltung
- Lernen unabhängiger von Zeit und Ort; Sekundarschule (Selbstorganisiertes Lernen)
- Begriffsklärung «Fernlernen» je Stufe als Orientierungsrahmen
- Beurteilungspraxis in der Stadt Zürich
Leitsätze Schulpflege
- Die Schulbehörden und die Schulführung schaffen gemeinsam die personellen, materiellen, infrastrukturellen und organisatorischen Voraussetzungen, um die pädagogischen Haltungen umzusetzen
- Führungspersonen und Führungsgremien sind Vorbild in ihrem professionellen Handeln, transparent und verlässlich in ihren Entscheidungen und bieten einen klaren Rahmen und Raum für Entwicklung.
- Führungspersonen und Führungsgremien ermöglichen Handlungsspielräume, um Projekte agil entwickeln und testen zu können.
- Führungspersonen und Führungsgremien streben eine gesunde Arbeits- und Lernumgebung an.
- Die Sekundarschule ist bei der Bevölkerung als erfolgreiche Schule bekannt und anerkannt.
- Schulentwicklung: Qualitätsentwicklung- und Qualitätssicherung (QEQS)
- Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung (QEQS) auf Ebene Stadt (Zürcher Schulpflege und Schulamt)
- SIS - Stärkung der Integrationskraft der Schulen
- Ablösung integrierte Sonderschulung in Verantwortung der Sonderschulen (ISS): Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen für die integrierte Sonderschulung werden neu zwischen Schulbehörden, Schulleitungen und Sonderschulen aufgeteilt und geregelt. Die Verantwortung geht ganz von den Sonderschulen zu den Instanzen der Regelschule - die fachliche Unterstützung der ISS (integrierte Sonderschulung in Verantwortung der Sonderschulen) durch die Sonderschulen wird neu geregelt.
- «SSR – Sekretariate für Schulleitungen der Regelschulen»
- Einführung von Kreditkarten für Globalkredite der Schulen
- Einsatz einer Arbeitsgruppe zur Festlegung digitaler Kompetenzen
Leitsätze Schulpflege
- Zusammenarbeit mit Eltern, Erziehungsberechtigten und Dritten wird im Rahmen des pädagogischen Gesamtkonzeptes als Ressource genutzt und geschätzt.
- Schulentwicklung basiert auf kooperativer Zusammenarbeit unter Einbezug der verschiedenen Berufsgruppen und angemessener Partizipation der Schülerinnen und Schüler und Anhörung der Eltern.
- Durch Vernetzung mit der Primarschule, den weiterführenden Schulen, den Lehrbetrieben sowie dem Quartier werden die Übergänge nahtlos gestaltet.
- Für alle Schülerinnen und Schüler soll eine passende Anschlusslösung nach der Sekundarschule gefunden werden.
- Prüfungsvorbereitung Mittelschule
- Austausch über Weiterentwicklung des Lernens mit digitalen Medien
- Schulbotschafterinnen und Schulbotschafter: Implementierung eines mehrsprachigen Informationsprogramms für Eltern
- Festlegung eines geeigneten Tools für die Schule-Eltern-Kommunikation
- Schnuppy : Etablieren einer Plattform zur Lehrstellensuche
- «LIFT Züri»: Etablieren eines Programms zur Lehrstellensuche
- Zeitgemässe Schulanlagen mit guter Aufenthaltsqualität unterstützen das pädagogische Gesamtkonzept.
- Vielfältig nutzbare Räume ermöglichen eine effiziente Nutzung der Infrastruktur und lassen künftige Entwicklungen zu.
- Die Aussenanlagen sind Begegnungsort für Schulkinder und Quartierbevölkerung.
- Veranstaltungsreglement: Für die Durchführung von schulischen Veranstaltungen wird ein einheitliches, neues Reglement geschaffen, welches die bisherigen, teils sehrt veralteten Rechtsgrundlagen ablöst.