Aufenthaltsstrassen
Aufenthaltsstrassen sind autofreie oder stark verkehrsberuhigte Strassen in Wohn- und Geschäftsvierteln, in denen die Bedürfnisse des Fussverkehrs im Vordergrund stehen oder dieser sogar vortrittsberechtigt ist.
Zu den Aufenthaltsstrassen gehören die folgenden Strassentypen:
- gemäss Richtplan: Quartierstrassen
- gemäss Signalisationsverordnung SSV: Tempo-30-Zonen, Begegnungszonen, Fussgängerzonen, Fahrverbotszonen
- gemäss VSS-Norm SN 640 040 b: Erschliessungsstrassen
Der lineare Charakter ist bei Aufenthaltsstrassen weniger wichtig. Rhythmisieren Sie stattdessen den Strassenraum mit unterschiedlichen Nutzungszonen:
- Bilden Sie platzartige Zonen (Ausdehnung des Strassenraums von Fassade zu Fassade auf einem Niveau).
- Ordnen Sie Bäume entsprechend an.
- Setzen Sie wasserführende Elemente mittig.
- Quer angelegte Friesstreifen können die Zonierung betonen.
Beginn und Ende der Zone können Sie mit einer Strassenverengung markieren, etwa, indem Sie das Rack Zonensignalisation geschickt platzieren oder Bäume, Möblierung oder Veloabstellplätze einsetzen.
Gestalten Sie die Fläche übersichtlich, und stellen Sie sicher, dass sie flexibel nutzbar ist. Wählen Sie eine entsprechende Möblierung. Aufenthaltsstrassen sollen Fussgängerinnen und Fussgänger zum Verweilen einladen.
In einer Begegnungszone sollen sich die Verkehrsteilnehmenden auf einer ebenen Fläche in einem ruhigen Verkehrsfluss gleichberechtigt begegnen und aufeinander Rücksicht nehmen. In Tempo-30-Zonen wird der Fahrbereich mit einem minimalen Höhenversatz von 3 cm vertikal oder 4 cm schräg, in anderen Typen von Aufenthaltsstrassen mit locker angeordneten Elementen angedeutet.
Das Einrichten von Aufenthaltsstrassen ist auch auf Plätzen oder Strassen mit öffentlichem Verkehr möglich. Beachten Sie beim Signalisieren von Begegnungszonen, dass das Tram immer vortrittsberechtigt ist, und gestalten Sie die Haltestellen nach VBZ-Normen. Beruhigungsmassnahmen sind auf den öffentlichen Verkehr abzustimmen.
Schmale Aufenthaltsstrassen
Definieren Sie bei schmalen aufenthaltsorientierten Strassen unterschiedliche Nutzungszonen.
Aufenthaltsstrassen mit Mittelrinne
Definieren Sie in Aufenthaltsstrassen mit Mittelrinne unterschiedliche Nutzungszonen, und setzen Sie diese mit verschiedenen Belägen oder mit Versätzen voneinander ab. Achten Sie darauf, dass die Unterschiede auch für Sehbehinderte taktil erfassbar sind.
Aufenthaltsstrassen mit Seitenbändern
Gestalten Sie Aufenthaltsstrassen – ausgenommen Begegnungszonen – in Blockrandgebieten wenn möglich mit durchgehenden Alleen oder durchgehenden Baumreihen. Die Ränder müssen entlang des ganzen Blocks gerade und ohne Horizontalversätze ausgeführt werden.