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Neue Zusammensetzung der Kommission für Bildende Kunst

Die Kommission für Bildende Kunst der Stadt Zürich ist eine Fachkommission, deren Mitglieder vom Stadtrat ernannt werden. Sie hat eine beratende und damit zentrale Rolle, insbesondere bei der Vergabe der städtischen Förderbeiträge im Bereich Bildende Kunst. Die Ernennung der Kommissionsmitglieder erfolgt aufgrund ihres ausgewiesenen Fachwissens. Den rechtlichen Rahmen bilden das Reglement der Kulturförderung sowie die Richtlinien des Ressorts Bildende Kunst. Beide stützen sich auf das Kulturleitbild.

Der Stadtrat hat per 1. September 2018 für die Amtsdauer von vier Jahren als neue Kommissionspräsidentin Sabine Rusterholz Petko (als Kommissionsmitglied tätig seit 2016) und drei neue Kommissionsmitglieder ernannt.

Dr. Katharina Ammann (*1973)

Katharina Ammann

Dr. Katharina Ammann ist seit 2015 Abteilungsleiterin und Mitglied der Institutsleitung am Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA), Zürich. Davor war sie als Konservatorin am Bündner Kunstmuseum und als Kuratorin am Kunstmuseum Solothurn tätig. Ammann leitet verschiedene Publikations- und Forschungsprojekte, ist an der Entwicklung neuer künstlerischer Formate und Kooperationen beteiligt und arbeitet an der strategischen Ausrichtung des SIK-ISEA mit.

Als Kommissionsmitglied möchte sich Ammann für ein transparentes, schlankes, zugängliches und bewegliches Fördersystem einsetzen.

Esther Kempf (*1980)

Esther Kempf

Die Künstlerin Esther Kempf studierte Bildende Kunst und Szenografie an der Gerrit Rietveld Academie, Amsterdam. Im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Praxis steht die Auseinandersetzung mit Objekten, Räumen und Materialien. Ihre Arbeit entwickelt Kempf stetig weiter durch Untersuchungen zum bewegten Bild und zur Sprache. Sie hat an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland teilgenommen und ihre Arbeiten wurden mehrfach prämiert.

Kempf möchte als Kommissionsmitglied ihr künstlerisches Fachwissen zur Weiterentwicklung der Zürcher Kunstförderung beisteuern.

Navid Tschopp

Der Künstler Navid Tschopp studierte Bildende Kunst und Kunstvermittlung an der Zürcher Hochschule der Künste, Zürich. Seine künstlerische Praxis ist eng verknüpft mit der Stadt Zürich, und seine meist konzeptuellen Arbeiten entwickelt Tschopp mit einem starken Ortsbezug. In seinen Werken reflektiert er oft gesellschafts- oder kulturpolitische Themen. Er hat an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland teilgenommen und seine Arbeiten wurden wiederholt ausgezeichnet.

In die Kommissionsarbeit möchte Tschopp seine langjährige künstlerische Praxiserfahrung einfliessen lassen.

Drei Fragen an die neue Kommissionspräsidentin Sabine Rusterholz Petko

Barbara Basting: Wie nehmen Sie die gegenwärtige Zürcher Kunstszene wahr?

Sabine Rusterholz Petko: In der Zürcher Kunstszene ist in jüngster Zeit sehr viel in Bewegung geraten. Die Arbeitsbedingungen für das künstlerische Schaffen sind in der Stadt Zürich nach vielen guten Jahren zuletzt eher schwieriger geworden. Es stehen immer weniger freie Räume zu günstigen Konditionen zur Verfügung. Präsentationsmöglichkeiten in Galerien sind begrenzter, nicht zuletzt aufgrund der Auswirkungen der Finanzkrise und eines härteren Wettbewerbs. Das hat mit grossen Umbrüchen auch im internationalen Kunstbetrieb und -markt zu tun. Sich hier als KünstlerIn zu orientieren, ist schwieriger geworden. Auch hat sich die Schere zwischen wenigen sehr erfolgreichen und einer Vielzahl von eher prekär lebenden Kunstschaffenden weiter geöffnet.

Wo sehen Sie Bedarf für die Weiterentwicklung der Förderung?

In dieser Situation zeigt sich die Bedeutung der öffentlichen Kunstförderung, die für eine kontinuierliche Unterstützung der künstlerischen Freiräume steht. Die städtisch subventionierten Ateliers, die Stipendien- und Projektbeiträge sowie die Werkankäufe sind als bestehende Förderinstrumente sehr wichtig. Mit unseren beschränkten Mitteln können wir natürlich nicht den allgemeinen Trend brechen. Aber wir achten sehr darauf, die Mittel so einzusetzen, dass sie möglichst viel bewirken. Aktuell denken wir über flexiblere Förderformate nach. Wir wollen besser mit den Veränderungen Schritt halten. Mit dem Kulturleitbild 20–23, das derzeit vorbereitet wird, sollen hier erste Weichen gestellt werden.

Wo sehen Sie derzeit die grössten Herausforderungen für die Zürcher Kunstförderung?

Möglichst klare und gleichzeitig flexible Strukturen der Förderung zu schaffen. Die Kunstförderung kann ja immer nur Starthilfe geben oder bestimmte Phasen begleiten. Wir verstehen unsere Rolle so, dass wir möglichst nachhaltige Impulse für eine künstlerische Laufbahn oder vermittlerische Aktivitäten zu geben versuchen. Dabei wollen wir ein Auge auf individuelle Karrieren ebenso wie auf die Entwicklung der städtischen Kunstszene insgesamt haben. Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass wir als Kommission den Dialog suchen, um bestmögliche Unterstützung für die künstlerische und vermittelnde Arbeit bieten zu können.

Texte: Barbara Basting und Vanessa Gendre
Foto Katharina Ammann: SIK-ISEA (Philipp Hitz)

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