Künstlerin: Anissa Nussbaumer

Werk: «Dein Leben ist eine halbe Kuh wert», 2020, selbstklebende Chromfolie, 86,6 cm x 120 cm (Installationsmasse variabel).

Das Werk befindet sich seit 2020 in der Kunstsammlung der Stadt Zürich.

Foto: Martin Stollenwerk

Warum haben Sie speziell dieses Werk ausgewählt?

Ich habe bei der Kunstsammlung keine passende Installation für die grosse Betonwand gefunden. Bei der Auswahl war daher auch die Beratung von Frau Brühlmann sehr wichtig. Sie hat mich auf diverse Wandinstallationen aufmerksam gemacht, auch auf neu in die Sammlung aufgenommene Arbeiten wie die von Anissa Nussbaumer. Ich habe mich für diese entschieden, da sie sehr gut zum modernen Gebäude und zur Kultur unserer Schule passt. Zudem hat mich der Satz sehr angesprochen, denn er verweist auf die in der Gesellschaft verankerten Wertvorstellungen. An einer Schule zu arbeiten bedeutet für mich, einen Raum für kritisches Denken zu schaffen.

Was für Kunst haben Sie sich ursprünglich gewünscht, ausleihen zu können, und warum?

Ich stellte mir eine Videoinstallation oder eine sich bewegende Wandinstallation für die grosse Betonwand vor. Der Schulalltag kann sehr hektisch sein. Ein schönes Video oder eine sich bewegende Installation kann eine positive Ablenkung sein.

Was bedeutet Ihnen das ausgewählte Werk in Ihrem Arbeitsalltag?

Oft fragen die Besucherinnen und Besucher, wieso ich diese Installation ausgewählt habe. Manchmal ergibt sich daraus ein anregendes Gespräch. Die Schülerinnen und Schüler, die lesen können, fragen mich nach der Bedeutung des Satzes.

Welche Art von Kunst können Sie sich keinesfalls in Ihrem Büro respektive Arbeitsumfeld vorstellen?

Zu traurige und düstere Installationen, die etwas Negatives ausstrahlen, kann ich mir nicht vorstellen. Ich arbeite gerne in einem positiven oder anregenden Umfeld.

Wie beeinflusst das ausgewählte Werk das Arbeitsklima? 

Das ist unterschiedlich. An hektischen Tagen nehme ich dieses Kunstwerk nur halb bewusst wahr. An anderen Tagen macht es mich auf den Wert des Lebens aufmerksam.

Interview: Raquel Brühlmann, Fachspezialistin Kunstsammlung Stadt Zürich, Juni 2021.