Wettbewerb Schule Waidhalde Kirche Wipkingen
In einem Pionierprojekt soll die Kirche Wipkingen für schulische Zwecke umgenutzt werden. Geplant ist ein reversibler Umbau mit Respekt dem baulichen Charakter der Kirche gegenüber. Den Konzeptwettbewerb haben Vécsey Schmidt Architekt*innen aus Basel gewonnen.
- Bauherrschaft
Stadt Zürich - Eigentümervertretung
Immobilien Stadt Zürich
Reformierte Kirche Zürich - Bauherrenvertretung
Amt für Hochbauten - Generalplanung und Architektur
Vécsey Schmidt Architekt*innen, Basel
- Baumanagement
Anderegg Partner AG, Zürich - Bauingenieurwesen
Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Basel - Elektroingenieurwesen
Schmidiger+Rosasco AG, Zürich - HLKKS-Ingenieurwesen
Thieme Klima AG, Zürich - Bauphysik und Akustik
BAKUS Bauphysik & Akustik GmbH, Zürich - Visualisierungen
Raumgleiter AG, Zürich
Nightnurse Images AG, Zürich
- Auswahlverfahren
Konzeptwettbewerb im selektiven Verfahren nach SIA 142 mit 10 Teilnehmenden, (einstufig, anonym), März 2023
Bereits seit 2019 führen die reformierte Kirchgemeinde Zürich und die Stadt Zürich einen regelmässigen Dialog mit dem Ziel, gemeinsam Projekte von allgemeinem Nutzen zu fördern. Das Pionierprojekt Umbau Kirche Wipkingen ist eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Die 1909 nach den Plänen von Jacques Kehrer erbaute reformierte Kirche Wipkingen wird seit 2019 nicht mehr für kirchliche Zwecke genutzt. Um einen Beitrag an den stark anwachsenden Schulraumbedarf im Einzugsgebiet der Schule Waidhalde zu leisten, hat die Stadt Zürich bereits seit 2020 die Sakristei und das ehemalige Pfarrhaus der benachbarten Kirche Wipkingen angemietet. In enger Zusammenarbeit mit der reformierten Kirche und unter Berücksichtigung der denkmalpflegerischen Aspekte plant die Stadt Zürich, nun einen reversiblen Umbau der Kirche Wipkingen, um künftig dort einen Mehrzwecksaal, eine Bibliothek sowie Verpflegungs- und Betreuungsräume für die Schule Waidhalde anzubieten.
Suffizienter Ansatz mit reversiblen Leichtbaustrukturen und hoher Flexibilität
Die Wettbewerbsvorgaben für die pionierhafte Umnutzung verlangten vor allem einen schonenden Umgang mit den Kirchenräumen und damit verbunden die Rückbaubarkeit der Umbaumassnahmen. Das Siegerprojekt schafft durch gezielte Eingriffe, dass die räumlichen Qualitäten und die Raumtypologie der Kirchenräume auch nach dem Umbau in angemessener Form erlebbar bleiben. Auch zukünftig sollen alle Räume die freie Zirkulation ermöglichen und bei Bedarf zusammenschaltbar sein.
Dies gelingt dem Siegerteam insbesondere dank der Durchlässigkeit des vorgeschlagenen Konzepts. Im Erdgeschoss werden ein reversibler und statisch unabhängig errichteter Mehrzweck-/Singsaal sowie rund herum die Verpflegung/Betreuung und die Bibliothek angeboten. Der Mehrzweck-/Singsaal kann ausserhalb der Unterrichtszeiten auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.
Im Obergeschoss findet ein Mehrzweckraum unter den unverstellten Kirchengewölben Platz. Diese unverhoffte Grosszügigkeit hatte die Jury fasziniert und die Diskussion nach dem passenden Ansatz für die in Zürich pionierhafte, temporäre Umnutzung von reformierten Kirchen befruchtet.
Das Konzept ist ein Statement für Suffizienz. Die Grösse des Einbaus und das beheizte Volumen im Erdgeschoss sind auf ein Minimum beschränkt und mit einer eingezogenen isolierenden Decke bestückt. Der konsequent einfache Konzeptansatz mit der hölzernen Leichtbaustruktur ist kleinteilig gehalten und dürfte der Nutzung entsprechend den Kindern und Jugendlichen räumliche Geborgenheit bieten. Das Obergeschoss ist mehrheitlich unbeheizt und wird so als Raumeinheit in der wärmeren Jahreszeit vielfältig nutzbar. Die Kirchenfenster sorgen für eine angenehme Raumatmosphäre und Belichtung. In der Weiterbearbeitung des Siegerprojekts werden noch Optimierungen erfolgen.
Insgesamt zeugt der Entwurf von grosser Auseinandersetzung mit der Herausforderung, wie der Kirchenraum würdig weiterentwickelt werden kann und wie mit einfachen Mitteln mehrfach und flexibel nutzbare Räume für die Schüler*innen entstehen können. Gepaart mit guten Werten beim Einsatz der finanziellen Mittel bildet diese robuste Konzeption eine passende Antwort auf das reversible Weiterentwickeln von Kirchenräumen, die den Herausforderungen der heutigen Zeit gerecht wird.
Rangierte Projekte

MISE EN SCÈNE
1. Rang | 1. Preis
- Generalplanung und Architektur
Vécsey Schmidt Architekt*innen, Basel - Bauingenieurwesen
Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Basel - HLKKS-Ingenieurwesen
Thieme Klima AG, Zürich - Elektroingenieurwesen
Schmidiger+Rosasco AG, Zürich - Bauphysik und Akustik
BAKUS Bauphysik & Akustik GmbH, Zürich - Baumanagement
Anderegg Partner AG, Zürich - Visualisierungen
Nightnurse Images AG, Zürich

AKARI
2. Rang | 2. Preis
- Generalplanung und Architektur
HULL INOUE RADLINSKY GmbH, Zürich - Bauleitung
Steiner Hutmacher Bauleitung AG, Zürich - Bauingenieurwesen
suisseplan Ingenieure AG, Zürich - HLKKS-Ingenieurwesen
Meierhans + Partner AG, Zürich - Elektroingenieurwesen
Mettler+Partner AG, Zürich - Lichtplanung
mati AG, Adliswil

FORUM
3. Rang | 3. Preis
- Generalplanung und Architektur
Merett Architektur GmbH, Zürich - Bauingenieurwesen
Makiol Wiederkehr AG, Beinwil am See - HLKKS-Ingenieurwesen
BLM Haustechnik AG, Zürich - Elektroingenieurwesen
Enerpeak AG, Dübendorf - Bauphysik
BAKUS Bauphysik & Akustik GmbH, Zürich - Baumanagement
Laterza Graf Baupartner AG, Zürich

DUMBO
4. Rang | 4. Preis
- Generalplanung und Architektur
weberbrunner architekten ag, Zürich - Bauingenieurwesen
Ruggli & Partner Bauingenieure AG, Zürich - HLKKS-Ingenieurwesen
Raumanzug GmbH, Zürich - Elektroingenieurwesen
GODE AG ZÜRICH Ingenieurgesellschaft für Elektrotechnik, Zürich - Bauphysik
Raumanzug GmbH, Zürich

ELEFANT
5. Rang | 5. Preis
- Generalplanung und Architektur
ARGE Ehrl Bielicky Architects GmbH /
Schneider Türtscher Arch. GmbH ETH BSA, Zürich - Bauingenieurwesen
Ferrari Gartmann AG, Chur - HLKK-Ingenieurwesen
Kalt + Halbeisen Ing. AG, Zürich - S-Ingenieurwesen
BAKUS Bauphysik & Akustik GmbH, Zürich
Jurybericht und Medienbilder
- Umfassende Informationen zum Wettbewerbsverfahren finden Sie im Jurierungsbericht: Schule Waidhalde Kirche Wipkingen