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Belvoirpark

Beschreibung

Der Belvoirpark gehört zu den frühesten Landschaftsgärten der Region und ist eine Perle unter den Zürcher Parkanlagen. Er ist ein besonderer Erholungsraum mit weiten Wiesenflächen, grossen Wasserbecken und ruhigen beschaulichen Bereichen. Das Nebeneinander des frühen Landschaftsgartens und der Einbauten der Schweizerischen Gartenbau-Ausstellung «G59» vermittelt eine einzigartige Stimmung und bietet vielfältige Erholungsmöglichkeiten.

Drei Faktoren bestimmen die Faszination dieses Parks: Die Lage mit der prachtvollen Aussicht auf Stadt, See und Berge, die kunstvolle Terraingestaltung und die  überreiche, für damalige Verhältnisse aussergewöhnlich zusammengesetzte Baumkulisse.

Der Belvoirpark gehört zu den Anlagen, die durch alle Zeiten weiterentwickelt und -gebaut wurden.

Seit 1985 erfreut ein Iris- und Tagliliengarten mit über 120 Sorten die zahlreichen Besucherinnen und Besucher.

Entwicklung

Heinrich Escher-Zollikofer (1776-1853) kam schon sehr jung durch Handelsgeschäfte und Landspekulationen in Nordamerika zu grossem Reichtum. Er kaufte 1826 das «Wyssbühel», einen mit Reben bewachsenen Hügel direkt am See. Nach seinen eigenen Plänen wurde die Hügelkuppe abgetragen, das Material für Auffüllungen am sumpfigen Zürichseeufer verwendet und das Gelände mit «exotischen» Bäumen, die teilweise aus Amerika stammten, bepflanzt. Von 1828 bis 1831 entstand die hochklassizistische Villa im Zentrum der Anlage, die Escher mit seiner Familie bezog. Fortan widmete er sich seinen naturwissenschaftlichen Sammlungen und Studien, besonders aber der Gestaltung und Pflege seines Landgutes, das er «Belvoir» nannte.

Alfred Escher erbte das Belvoir nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1853. Ein grosser Eingriff in den Park erfolgte durch den Bau der linksufrigen Zürichseebahn, durch die der Park den direkten Seeanstoss verlor. Nach dem Tod Alfred Eschers im Jahr 1882 erbte seine Tochter Lydia Welti-Escher das Belvoir. Kurz vor ihrem Tod im Jahr 1891 rief sie mit ihrem Erbe die Gottfried-Keller-Stiftung ins Leben und vermachte diese dann der Eidgenossenschaft. Nach ihrem Tod im Jahr 1891 drohte dem Belvoir die Überbauung. Einem Initiativkomitee unter der Leitung prominenter Zürcher gelang es, in einer ungewöhnlichen Rettungsaktion den Park aus dem Stiftungsvermögen freizukaufen. Dabei mussten rund 11'000 m² Parkland entlang der Seestrasse als Bauland verkauft werden. Nach kleinen Umänderungen durch den Landschaftsarchitekten Evariste Mertens wurde der Park im Jahre 1891 öffentlich zugänglich.

1901 kaufte die Stadt das Belvoir. Die Villa wurde 1925 zur Wirtefachschule mit Restaurant umgebaut.

Die «G59» brachte die Zusammenlegung des Belvoir mit dem benachbarten Schneeligut und hinterliess markante Spuren im unteren Parkteil.

Nutzung

  • Historischer Park mit grossen Wiesenflächen, Wasserbecken, altem Baumbestand, Pergola, Sitzbänken
  • Spielplatz mit Kletterbaum, Kleinkinderrutschbahn, Drehspielgerät, Schaukel, Federwippgerät, Tisch, Sandkasten 

Irisgarten Belvoirpark

Der Irisgarten im Belvoirpark ist nicht wissenschaftlich systematisch aufgebaut, sondern will mit seiner Form- und Farbenpracht die Besucherinnen und Besucher erfreuen. Über 120 Sorten sind hier vertreten. Ihre Blütezeit reicht vom März bis Juli. Am Teich befinden sich Wildformen und Züchtungen der Sumpfiris. Sie blühen im Juni. Neben den Iris sind auch Pfingstrosen zu bestaunen. Bei der Erstellung des Irisgartens im Jahre 1985 wurde der Schwerpunkt bei der Auswahl auf moderne Züchtungen gelegt, deshalb überwiegen Sorten aus den Jahren 1960 bis 1980.

Besonderes

Als besonders früher Landschaftspark ist das Belvoir ein Gartendenkmal von kantonaler Bedeutung. Der Baumbestand geht teilweise noch auf die Familie Escher zurück. Der schlanke Mammutbaum, der zur Geburt von Alfred Eschers einziger Tochter Lydia gepflanzt wurde, erfreut sich auch rund 120 Jahre nach deren Tod bester Gesundheit und bleibt hoffentlich noch lange erhalten und erinnert an den gesellschaftlichen Skandal um Lydia Escher.

Wegbeschrieb

Seestrasse, Alfred-Escher-Strasse, Mythenquai
Tram 7 bis Museum Rietberg oder Brunaustrasse
Bus 161, 165 bis Sukkulenten-Sammlung

Lageplan

Weitere Informationen