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Sihlhölzli

Beschreibung

Die grosszügige Sport- und Erholungsanlage am linken Sihlufer mit ihrem markanten Baumbestand ist in den 1920er-Jahren als Volkspark erstellt worden und spielt heute noch eine wichtige Rolle in der Freiraumversorgung der angrenzenden Quartiere.

Entwicklung

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gestaltete die Naturforschende Gesellschaft auf einer Insel in der Sihl eine barock anmutende Parkanlage zur Erforschung unbekannter Baumsorten. Die als öffentliche Promenade gedachte Anlage war aber zu abgelegen und verwilderte bald.

Der erste, im Jahre 1820 von Studenten gegründete Zürcher Turnverein hielt seine Turnübungen anfänglich im Sihlhölzli ab. 1874 diente das Areal als Festplatz für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest.

Mit dem Bau des ersten Bahnhofs auf dem südlichen Teil des Platzspitzes von 1845 bis 1847 wurde der Schützenplatz ins Sihlhölzli verlegt. Nach gut einem halben Jahrhundert wurde er mangels Eignung für den modernen Schiessbetrieb aufgehoben und ins Albisgüetli mit seinem 1898 eröffneten Schützenhaus verlegt.

Mit dem Umbau der linksufrigen Zürichseebahn und der Sihlverlegung entstand in den 1920er-Jahren im sich stark entwickelnden Quartier eine völlig neue Situation. Zürichs beliebter Fest- und Tummelplatz mit dem prächtigen Baumbestand, dem Kasino, der alten Mühle, dem Sihlwuhr und dem Sihlkanal verschwanden durch den Bahnbau. Auf der neu entstandenen Freifläche realisierte Hermann Herter eine monumentale Sportanlage mit Turnhallengebäude. Die ursprüngliche Anlage beruft sich auf die Idee des «Volksgartens», die sich in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg grosser Beliebtheit erfreute. Bemerkenswert sind die prächtige Platanenallee entlang der Sihl und der muschelförmige Musikpavillon.

Der hinterste Parkteil ist durch den Bau der Sihlhochstrasse markant verkleinert worden und seitdem starken Verkehrsimmissionen ausgesetzt. Im Zuge der flankierenden Massnahmen für die Westumfahrung konnte der Zugang aus dem Quartier verbessert werden und im Rahmen der Neubebauung des Hürlimann-Areals eine Fuss- und Veloverbindung über die Sihl und das Bahntrassee erstellt werden.

Nutzung

  • Sportanlage und Quartieranlage, Uferpromenade
  • Spielplatz mit Planschbecken
  • Züri WC

Besonderes

Die von Stadtbaumeister Hermann Herter geplante Anlage besteht aus zwei Teilen: Dem eigentlichen Sportplatz und einer südlich gelegenen, leicht erhöhten  Erholungsanlage mit Kiosk und Wasserbecken. Das auf einem geometrischen Raster aufgebaute Baumvolumen umfasst räumlich sämtliche Spiel- und Sportbereiche und bildet einen grünen Puffer zum Strassenraum. Diese nicht nur der körperlichen Ertüchtigung, sondern auch der Erholung dienende Gesamtanlage ist in Zürich das vermutlich eindrücklichste Beispiel eines zeittypischen Volksparks.

Für die 1768 bis 1770 von Ingenieur Hauptmann Römer angelegte «Waldpflanzung» wurden 425 Ulmen, 6700 Weisstannen, 1300 Rottannnen und Pappeln, 8900 Buchen, 1600 Föhren und 225 Eichen gepflanzt. Später kamen noch Maulbeerbäume dazu, die das Futter für die sich damals entwickelnde Seidenraupenzucht liefern sollten. Die Bäume gediehen prächtig, nur bei den Ulmen viel rund ein Drittel aus.

Wegbeschrieb

Manessestrasse, Sihlpromenade
Tram Nr. 9, 14 oder S-Bahn bis Bahnhof Wiedikon 
Bus Nr. 33, 76 bis Manesseplatz

Lageplan

Weitere Informationen