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Strandbad Mythenquai

Beschreibung

Attraktives Strandbad für Familien mit Blick auf See und Berge. Ausserhalb der Badesaison ist die Grünanlage öffentlich zugänglich.

Entwicklung

Obwohl ursprünglich am See gelegen, wurde Wollishofen im Laufe des 19. Jahrhunderts durch den Bau der linksufrigen Eisenbahn vom Ufer abgeschnitten. Wollishofen beteiligte sich nicht an den grossen Quaibauten von 1887. Im Landstreifen zwischen Bahn und See, der bis 1896 schrittweise durch Aufschüttungen erweitert wurde, siedelten sich vorwiegend Industriebetriebe an.

1922 entstand das Bad Mythenquai als erstes Strandbad von Zürich. Das Bad war noch sehr einfach eingerichtet. Die baulichen Massnahmen beschränkten sich auf Umkleideräume am Ufer und eine hölzerne Badeschranke im Wasser, die den Nichtschwimmern den Übergang ins tiefere Wasser anzeigte. Das Freizeitangebot war jedoch bereits gross: Das Bad hatte eine riesige Wasserrutschbahn, Wasserschaukeln und Sportfelder zu bieten.

1952 wurde das Bad durch einen Brand weitgehend zerstört. Die Stadt entschloss sich, das Bad neu zu bauen. Das Konzept des Architekten Hans Hubacher und des Landschaftsarchitekten Ernst Graf entsprach in Anlage und Architektur dem Trend der 1950er-Jahre. Die Bauten wurden an den westlichen Rand des Areals gesetzt, sodass eine grosse, offene Grünfläche entstanden ist.

2003 wurde der Kleinkinderbereich neu gestaltet und mit einer modernen Wasseraufbereitungsanlage ausgerüstet. In diesem Zusammenhang wurde auch das Spielangebot im Bad erweitert. Der Spielbereich für Kleinkinder wurde vom übrigen Spielbereich getrennt. Für diesen entwarf das Landschaftsarchitekturbüro Rotzler Krebs Partner ein grosses Metallgerüst, an welchem unterschiedliche Geräte aufgehängt sind.  

Nutzung

  • Strandbad mit Sandstrand, Spiel- und Liegewiese, Sitzbänken
  • Spielbereich mit drehbarem Kletterbaum, Schaukeln, Hängematte, Rutschbahn, Karussell, Federwippgerät

Besonderes

Am Strandbad Mythenquai zeigte sich der Wertewandel in der Badekultur in den 1920er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Nutzung verschob sich seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts von der reinen Körperhygiene in Richtung sportliche Betätigung und Erholung an der frischen Luft. Während die Gestaltung des Bades den veränderten Auffassungen von Körperkultur und Sport gerecht wurde, beharrten die Behörden auf einer strikten Einhaltung der Geschlechtertrennung. Die zu diesem Zweck extra aufgestellte zwei Meter hohe Bretterwand wurde jedoch bald nach der Eröffnung zum Karikaturobjekt, auch deshalb, weil die Trennwand über den Wasserweg umgangen werden konnte. Auf Druck der Bevölkerung wurde die Wand entfernt. Somit war es den Zürcherinnen und Zürchern erstmals möglich, ein gemeinsames Badevergnügen im Kreis der ganzen Familie zu geniessen. Die auf die Eröffnung des Bades hin zum Schutz der Jugend verschärften Kleidervorschriften hielten etwas länger stand.

Wegbeschrieb

Mythenquai zwischen Sukkulenten-Sammlung und Landiwiese
Bus 161/165 bis Sukkulenten-Sammlung, Tram 7 bis Brunaustrasse

Lageplan

Weitere Informationen